Noch befindet sich die Freitreppe des Boulevards im Bau, deswegen ist die Ausgrabung eingezäunt. In wieweit die Ausgrabungen erhalten oder zugänglich werden wird die Zeit zeigen
Update 2/2017: Die Treppe ist fertig. Es wurde, bis auf Drehscheibe des Deutzer Bahnhofs, alles zugeschüttet.
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Die römische Stadt Augusta Taurinorum (Turin)
Prequel zum Beitrag der Zitadelle und Festung Turin. In Turin bestand bereits seit dem 1. Jh. v. Chr. eine römische Stadtmauer.
Um 28 v. Chr. wird am Zusammenfluss von Po und Dora Riparia (ital. Stura di Lanzo) ein Castrum (Militärlager) errichtet. Bereits um 30 v. Chr. erfolgt unter Kaiser Augustus die Stadtgründung von Augusta Taurinorum als Kolonie für Veteranen. Die Stadt lag im Hinterland, um das Sumpf- und Überschwemmungsgebiet an der Einmündung der Dora Riparia in den Po zu vermeiden. Bereits zu dieser Zeit gab es eine Brücke als wichtige Verbindung des Fernstraßennetzes und Übergang über den Po. Sie war eine der wenigen festen Übergänge über den Fluss. Zu dieser Zeit lebten etwa 5000 Menschen in der Stadt. Nach dem Fall des Römischen Reiches im Jahr 476 wurde die Stadt nacheinander von den Langobarden und Franken überfallen.
Aufgrund der durchgehenden Besiedlung wurden und werden die bestehenden römischen Bauwerke lange Zeit genutzt und haben sich bis heute teilweise erhalten. Hierbei ist vor allem die typische römische Stadtstruktur mit rechtwinklig zueinander laufenden Straßen zu nennen. Das Quartiere Romano als ältestes Viertel kennzeichnet heute die ehem. römische Stadt. Die Hauptstraßen, der Decumanus und der Cardo, entsprechen der heutigen Via Garibaldi sowie der Via San Tommaso. Baulich haben sich nur noch zwei Stadttore (Porta Palatina, Porta Decumana), das römische Theater (Ruine) und die Grundmauern des nordwestlichen Eckturms erhalten. Fast alle liegen im Nordosten des Quartiere Romano um den Palazzo Reale herum.
Historischer Stadtkern von Turin
Exkurs
Um eine Vorstellung von der Größe zu erhalten, nimmt man die Mastio der ehem. Zitadelle (Ecke Via Cernaia / Corso Guiseppe Siccardi), Porta Palatina und Porta Decumana als Fixpunkte. Mit der Decumanus und Cardo als Hauptstraßen lässt sich die römische Stadt einzeichnen.
eingezeichneter Grundriss der antiken, römischen Stadt Augusta Taurinorum
Bis heute sichtbare Reste der von Augusta Taurinorum
Die Stadtmauer bleibt weiterhin erhalten. Große Veränderungen erfolgen im 13. Jh. nach der Eroberung durch die Savoyer. Die Porta Decumana im Osten wird zu einer vierflügeligen Burganlage erweitert. Im 15. Jh. (!) wird die immer noch bestehende Stadtmauer mit Erdwällen und vier modernen Eckbastionen verstärkt. 1564 – 77 erfolgt mit der Errichtung der Zitadelle durch den Militäringenieur Francesco Paciotto die erste große Erweiterung der Stadtmauer. Anstelle der südwestlichen Eckbastion wird eine fünfeckige Festung, damals die Idealform, erbaut. 1635 wird die Porta Marmorea, das Gegenstück zu Porta Palatina, abgerissen. Die ehem. römische Stadtmauer ist nun in die barocke Festung integriert statt sie zu umschließen.
Ein Lageplan von 1656 bezeugt jedoch weiterhin die Beständigkeit der römischen Stadtmauer
Porta Decumana (Porta Pretoria)
Die Porta Decumana wurde in den Palazzo Madama intergriert. Die Grafen von Savoyen-Acaja, eine Nebenlinie, erweitern das Stadttor im 13. Jh. zu einer vierflügeligen Burganlage, dem Castello. Im 15. Jh. wurden zwei weitere Türme hinzugefügt. Im 17. Jh. wählt Maria Christina von Frankreich (Madama Reale), Herzogin von Savoyen, die damals fürstliche Residenz als Wohnsitz. Bis 1642 wahrscheinlich mit den noch sichtbaren Tor- bzw.- Burgtürmen, wurde die Burg bis 1649 umgebaut. Seitdem als Palazzo Madama bekannt, erhält der Palazzo zwischen 1718 – 21 einen barocken Flügel vor die bisherige Fassade. Einer der Türme ist im Rahmen der des Museums zugänglich.
Im Inneren lassen sich immer noch Teile des römischen Stadttores als auch des heute überbauten Burghofes erkennen. Das Erdgeschoss wurde bis auf die römischen Schichten unter dem heutigen Straßenniveau freigelegt. Durch einen gläsernen Fußboden kann man die Fundamente des römischen Tores und teilweise das Straßenpflaster erkennen. Auch die römischen Mauern z. B. der Türme sind heute teilweise wieder sichtbar. Eine Besonderheit stellt die Porta Fibellona dar. Sie wurde im 13. Jh. in die römische Stadtmauer gebrochen und ist zur Hälfte sichtbar. Sie ist nur innerhalb des Palazzos zu sehen.
Die Porta Fibellona aus dem 13. Jh., der Bruch mit dem Mauerverband ist gut zu sehen.
Am Ausgang des Museums sind weitere Reste zu sehen.
Sichtbar gemachte Mauerschichten in einem der Türme. In der mittleren kann man unten den römischem Mauerverband erkennen.
Eine freigelegte Nische
Innenhof des ehem. Castello. hier ist das mittelalterliche Pflaster zu sehen.
Möglicherweise die Reste der Porta Decumana
Römisches Straßenpflaster
Achteckiger Turm des Castello bzw. des römischen Tores.
Porta Palatina (Porta Principalis dextra)
Das Stadttor nach Norden wurde ca. 25 v. Chr. aus Ziegelsteinen erbaut. Mit der 1635 abgebrochenen Porta Marmorea im Süden bildete es die Nord-Süd-Achse der Stadt. Es wurde im Laufe der Zeit u. a. als Gefängnis und Musikschule benutzt. Zwischen 1872 – 1934 erfolgte die sukzessive Wiederherstellung der ursprünglichen Erscheinung.
Sehr gut sind die vorspringenden Tortürme zu erkennen, davor befindet sich die moderne Nachbildung einer barocken Bastion (Parkhaus).
Leider nicht weiter identifizierbare Reste im „archäologischen“ Park.
Ansicht vom Stadtinneren
Ansicht von außen
Rechts vom Tor ist der weitere, gerade Verlauf der Stadtmauer zu sehen. Diese münden in eine Polizeiwache.
Hinter der Polizeiwache
Nordwestlicher Eckturm
Römisches Theater
Das einzige Zivilgebäude mit bedeutenden, erhaltenen Resten. An das Theater schloss sich ein Forum an, das direkt an die Stadtmauer grenzte. Es wurde wahrscheinlich zwischen 13 v. Chr. und 44 n. Chr. erbaut. Bauherr war möglicherweise Donno II, Sohn von König Cottius, einem Alliierten von Kaiser Augustus. Es umfasste Platz für 3000 Besucher. Im 3. Jh. schon verfallen, wurde es beim Bau des Neuen Flügels des Palazzo Reale ausgegraben.
dahinterliegende Reste, die an die ehem. Römische Stadtmauer anschließen
Bilder
Ausschnitte aus WILKE, Thomas: Gebaute Geschichte in Turin In: kunsttexte.de 2014, Nr. 1, S. 1-13
Wichtig
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Zitat:
Original von Mr. G Bilder
Ausschnitte aus WILKE, Thomas: Gebaute Geschichte in Turin In: kunsttexte.de 2014, Nr. 1, S. 1-13
Was bedeutet das genau Mario ? Hast du die Bilder nicht selbst gemacht ? Wenn das so wäre, müsstest du sie bitte wieder entfernen - keine Fremdbilder ohne entsprechende Verlinkung bitte.
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