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Geschrieben von frank am 28.03.2011 um 16:30:

Daumen hoch!

Hallo Ute!!

Wenn ich mir Deine tollen Bilder so langsam ansehe, bin ich froh, das es das Internet gibt. So kann ich die von Dir gemachten Fotos und die damit vermittelten Eindrücke erleben, als ob ich selbst dagewesen wäre.
Und es spornt hoffentlich nicht nur mich an, dort und auch zu all den anderen hier vorgestellten Anlagen zu fahren und diese zu besuchen.

Vielen Dank Ute.Freude



Geschrieben von Kastellan am 14.04.2011 um 18:08:

  Lorch am Rhein

Hier mal ein paar Bilder von den noch erhaltenen Resten der Stadtbefestigung von Lorch am Rhein



Der so genannte Strunk, ca, 1448 (Dendrodaten) erbauter Festungsturm, der zur Verteidigung der als Hafen dienenden Wispermündung fungierte. Zinnenkranz vor 1880 restauriert, Zugang zum Untergeschoss in der 2. Hälfte des 19. Jh. nachträglich eingebrochen. An der Seite Zugang durch Treppenturm.



Das Niederdorfer Tor im Westen von Lorch.



Die kümmerlichen Reste des Weiseler Tores. Im Hintergrund am Berghang der alte Weg nach Weisel



Der Nollich oberhalb von Lorch: ein aus dem 14. Jh. stammender, dreigeschossiger Wachtturm, er bildete das wichtigste Bollwerk zur nördlichen Angriffsseite hin (Stärke der Schildmauer hier 3, 5m). Vor dem Bau ist noch ein U-förmiger Halsgraben zu erkennen.



Geschrieben von BurgfräuleinMS am 14.04.2011 um 19:36:

 

Der Strunk ist Klasse......wozu dient er heute?



Geschrieben von Kastellan am 14.04.2011 um 19:41:

 

Das Gebäude steht, soweit ich in Erfahrung bringen konnte, heute leer.



Geschrieben von Groschi am 14.04.2011 um 21:14:

 

Ei! Das ist das bislang naheste Foto vom Strunk, glaube ich, fein :o)



Geschrieben von Kastellan am 14.04.2011 um 21:23:

 

Es ging natürlich noch näher, aber der Strunk sollte natürlich in seiner ganzen Pracht aufs Foto.-)



Geschrieben von Groschi am 14.04.2011 um 21:56:

 

Solche Dendrodaten liebe ich, schön genaue Datierung von Fenstern und Türen ...arr!
Die Tür weist schon in eine frotgeschrittene Zeit, die bei uns in Fanken so etwa 20 jahre später kam: vom spätgotischen Bogen hin zum Rundbogen.



Geschrieben von *Mr.Marple* am 15.04.2011 um 06:17:

  Für Groschi

Zitat:
Original von Groschi
Ei! Das ist das bislang naheste Foto vom Strunk, glaube ich, fein :o)


Dann bekommst du von mir auch noch 3 Bilder..............only for you Freude








Geschrieben von Ute am 15.04.2011 um 08:03:

 

Hallo,
danke für die Bilder. So lernt man immer mehr an alten Bauwerken in D kennen. Freude

liebe Grüße
Ute



Geschrieben von Kastellan am 15.04.2011 um 09:45:

 

Auf dem zweiten Bild von *Mr.Marple* sieht man links den Durchbruch aus dem 19. Jh.
Schöne BilderFreude !!



Geschrieben von Groschi am 16.04.2011 um 16:31:

 

Danke Raoul



Geschrieben von Groschi am 18.04.2011 um 12:20:

Burgen Groschi unterwegs - Kaiserpfalz Gelnhausen


Claudia (von ihr stammen auch einige Bilder hier: Stadtansicht, Mauerstück mit Fenstern, Palas von oben, Kamin, Spitzbogenfenster mit Blick nach draußen, Fratzensteinturm) und ich waren gestern in Gelnhausen, haben uns die Stadt angesehen und die Pfalz des Kaisers *tief verneig* besucht. Über den Stadtbesuch schreibe ich in meinem Blog.
Der Eintritt kostet derzeit 3,50 pro halbwegs erwachsener Person, mit inbegriffen ist das Steine- und Stadtmodellgucken im Museum.


Verschiedene Rekonstruktionsversuche, links der wahrscheinlich richtigere

Die Pfalz wurde um 1180 erbaut, frühere Annahmen gingen von 1160 bis 1170 aus, jedoch beziehen sich urkundlichen Nennungen auf eine frühere Burg, die irgendwo auf den Hügeln nördlich der Stadt oder auf der Pfalzinsel gewesen sein könnte (Besitzer waren die Grafen Selbold-Gelnhausen)
Pfalzen waren keine reine Wohnsitze der Kaiser und Könige. Kaiser Friedrich I. *Ehre seiner Seele* zum Beispiel verweilte nur einige Male in Gelnhausen und zog durch sein Reich von Pfalz zu Pfalz. Es war eine Art Reiseherrschaft. Die späteren staufischen Kaiser *auch ihnen Huld und Jubel* besuchten Gelnhausen gerne.



Die Stadt selbst wurde am 25.7.1170 durch den Kaiser *er lebe ewiglich* gegründet und mit vielen Freiheiten ausgestattet: Befreiung von handelszöllen im ganzen Reich, Recht der Vererbung des Grundbesitzes, Vogtfreiheit, Recht soll alleinig der Kaiser *gesegnet sei alles, was er berührte* bzw. sein Beamter ausüben. Deswegen steht in Gelnhausen am Obermarkt das romanische Haus (um 1200) als Amtssitz.

Obwohl die Anlage doch recht "ausgeräumt" auf den Besucher wirkt, gibt es noch ganz viel zus ehen. Man kann sich dem 12. Jahrhudnert richtig schön nahe fühlen. Noch heute haben die kümmerlichen Reste einen Charme und eine Ausstrahulung, die vor mehr als 800 Jahren intensiver gewesen sein muß. Vor allem, wen ER (*ehret seinen namen*) kam.


Fenstergewänderest


Adlerkapitell



Steine aus dem Museum


Stützsäule in der Eingangshalle


Der große Kamin im Haupthaus. Wie oft mag Kaiser Friedrich I. *gebenedeit sei sein Name* hier gestanden haben?


Zugang zum Palas. Der Kopf darüber soll das Haupt des Kaisers *erneut verneig* sein


Front vom Palas heute ...


... und die Rekonstruktion


Nochmal vom Boden aus. Beeindruckend, nicht wahr?


An der Stelle der drei bleichen Bäume stand der Sockel
eines Bergfrieds. 16 Meter im Durchmesser mit 4 Meter dicken
Mauern. Es wird angenommen, daß er nie vollendet wurde.



An dieser Mauer standen Häuser der Dienstmänner.
Außen sind noch zwei Aborterker zu finden



Das Torhaus. 1431 war es vom Einsturz bedroht und das Obergeschoß wurde erneuert.


Die mächtige Buckelquaderfront des Torturms.
Überall an den Buckeln Steinmetzzeichen.







Von Interesse kann auch der Hexenturm oder frühere "Fratzensteinturm" sein, der wegen der Hussiteneinfälle 1447 und in Folge erbaut und um 1480 modernisiert wurde. Weit nach dem mittelalter hat die Stadt hier vermeintliche Hexen gelagert, um sie zu verhören.

Literatur:
- Günter Binding: Deutsche Königspfalzen. Darmstadt 1996
- Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst Band 14 - Staufische Pfalzen
- Barbarossastadt Gelnhausen. 1986
- Thomas Biller: Gelnhausen. 2000
Link zur genaueren Beschreibung der Pfalz

Ein Besuch ist allemal wert. Besonders die Altstadt hat etwas von Rothenburg, Bad Wimpfen, Michelstadt im Odenwald und Büdingen und ist doch einzigartig für sich. Und wer dort ist, leere ein Glas Wein zu Ehren des Kaisers Friedrich I. von Staufen.
Comment 'sexy time' if you read it all!



Geschrieben von Ute am 18.04.2011 um 13:08:

 

Hallo Groschi
Deine Beiträge sind herrlich lachen Danke erstmal dafür. Freude
Sehr schöne Bilder habt ihr mitgebracht, danke. Freude

liebe Grüße
Ute



Geschrieben von HexeTara am 18.04.2011 um 15:51:

 

Das sind wirklich wunderschöne Bilder und wunderbar beschrieben.



Geschrieben von Kastellan am 18.04.2011 um 22:02:

 

Ich kann mich nur anschliessen: Tolle Bilder und toller Bericht!!!



Geschrieben von Groschi am 18.04.2011 um 22:28:

 

Schön, daß es gefällt fröhlich





Geschrieben von Groschi am 18.04.2011 um 23:09:

 



In der Zeitung steht übrigens, daß der Bericht über unsere Stadtbesichtigung m Blog veröffentlicht ist.



Geschrieben von frank am 20.04.2011 um 09:29:

geschockt Adlerkapitell

Hallo Groschi!!

Vielen Dank für die kurze Reise durch Gelnhausen. Freude
Das Adlerkapitell hat meines roten Adlers Herz besonders erfreut. Ja das Motiv "Adler" findet man auf vielen Burgen.

Freude Freude



Geschrieben von Groschi am 21.04.2011 um 21:20:

 

Als Wappentier der Staufer *tiefstmöglichst verneig* findet sich der Adler sehr oft in ihren Burgen und Pfalzen und sonstwas.



Geschrieben von Groschi am 01.05.2011 um 16:06:

Burgen Groschi unterwegs - Freienfels



Gestern sind wir ins Mittelalter eingetaucht, nämlich auf dem Mittelaltermarkt Freienfels. Die Veranstaltung dient zum Erhalt der Burgruine des Ortes.



Die Burg wurde zwischen 1300 und 1327 (erste urkundliche Erwähnung) gebaut. Sie ist eine Frontturmburg mit Bergfried, Schildmauer, Wohngebäude und Halsgraben, gelegen auf einem Bergsporn.
Die Burg wurde von den grafen von Weilnau gegen die territorialen Ansprüche der Grafen von Nassau gebaut. Half nicht viel, denn 1331 wurde sie an nassau verkauft, die möglicherweise bauliche Veränderungen an der Burg durchführten (z. B. Schießnischen/Schießscharten für Bogen- und Armbrustschützen).
Dann wurde erst ab 1466, mit dem Einzug des Ritters Johann von Schönborn und seinem Sohn als Leheninhaber, der Wohnbau modern umgestaltet. 1466 war die Burg bereits baufällig und mußte saniert werden. 1686 verkauften die Schönborns mit Einverständnis der Grafen von Nassau und kam 1724 wieder an Nassau zurück.



1907/08 wollte der bekannte Burgenforscher Bodo Ebhardt die Burgruine für sich ausbauen lassen. Zum Glück wurde das nie Realität.





Die Burgruine wurde und wird vorblidlich saniert. Der örtliche Burgenverein leistet sehr viel zum Erhalt der Burgruine und behandelt sie äußerst liebevoll.








Alle Fotos sind von Claudia, nur das von uns beiden nicht, das hat die "Sphinxreiterin", eine Mittelalterfreundin von mir, gemacht.


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