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Dabei seit: 08.01.2011
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Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken
Steinmetzzeichen und ihre zeitliche Einordnung
Über Steinmetzzeichen (SMZ) wurde und wird bereits viel geforscht. Das muß hier nicht weiter ausgebreitet werden.
Die Bauforschung ist mittlerweile zum Ergebnis gekommen, daß das persönliche SMZ des Steinmetzen anfangs ein Zählzeichen war, das auf einigen Steinen des von ihm erstellten "Steinhaufens" angebracht wurde, um das erreichte Tages- oder Wochenwerk mit der Bauleitung abrechnen zu können.
Im Spätmittelalter, wurde es immer mehr zum persönlichen Ausweis der eigenen Fähigkeiten - ein Art Werbemittel und Vermittlung des Stolzes. Dementsprechend wurde das Zeichen nur noch an besonders ausgearbeiteten Bauteilen wie Fenstern und Türen. Das 16. bis 18. Jahrhundert sind hier schöne Zeugen.
Zeitliche Einordnungen sind in gewissen Rahmen möglich, wenn man weitere Datierungshilfen zu Rate zieht: etwa Mauerwerk, Steinbearbeitung, stilistische Merkmale an Fenstern, Türen, Buckelquadern - natürlich auch schriftliche Quellen.
Es gibt nun einige Feinheiten, die es erlauben, ein SMZ genauerdatieren zu dürfen:
Allgemeines:
Romanik: - Älteste SMZ in Deutschland u 1080/1106
- Vermehrtes Auftreten im letzten Viertel des 12. Jh.
- vertieftes Einschlagen des SMZ
- Nicht an profilierten Steinen zu finden
Gotik: - keilförmiges Einschlagen des SMZ
- nur an profilierten Steinen jeglicher Art
- fast alle Enden des SMZ mit Prismen bzw. geschweift
abgeschloßen
12. Jh. bis etwa 1225:
- generell große SMZ (bis 30 cm)
- bildhafte/stilisierte Geräte, Vögel, Schwerter etc. und einfache Striche
um 1180/90 Burg Saaleck/Unterfranken
nach 1212/20:
- SMZ werden allmählich kleiner ( 3x3 -8x9 cm)
- weiterhin stilisierte Geräte etc., doch immer mehr einfache Strichkombinationen
um 1225 Hohenbeilstein/Hohenlohe
nach 1235/40:
- kleine Haken an den SMZ-Enden (Vereinzelt bereits um 1230)
- nur noch vereinzelt angebracht
- zu Ende des 13. Jh. erste Anfangsbuchstaben des Steinmetzzeichen als SMZ
14. Jh.:
- verstärktes Auftauchen der Anfangsbuchstaben des Steinmetzen
- Prismenförmiger bzw. geschweifter Abschluß der SMZ-Enden
- kleine Ausformung
- ab/um 1350 verschwinden die geschweiften Enden wieder
- Zu Ende des 14. Jh. immer mehr einfache SMZ aus Strichen, geometrisch gehalten
- an profilierten Steinen jeglicher Art wie fein bearbeiteten Quadern
ca. ab 15. Jh.:
- SMZ noch kleiner ( kleinste Größe: 1,5x1,5 cm)
- ausschließlich an profilierten Steinen (Gewänden)
- meist senkrechte Linie als Grundstruktur mit Verästelungen/Abwinkelungen
- möglichst geometrische Ausformung
- keilförmig eingetieft
- ab ca. 1460/63 Aufkommen der Y-Form als Grundskelett
- ab ca. 1465/70 Aufkommen der Kreuz-Form als Grundskelett
M.16. Jh. - 17. Jh.:
- Kreuz als Grundform mit Verästelungen/Abwinkelungen
- Wandel der Endenform zwischen 1556 und 1560 von einfachen Enden zu geschweiften bzw. Prismenförmigen Enden
links vor 1556, rechts nach 1560
- generell kleine SMZ
Brunnenstube des frühen 14. Jh., Homburg a. d. Wern/Unterfranken, Anfangsbuchstaben des Steinmetzen
um 1380-1400 Wildenstein, Türgewänderest, einfache, geometrische Striche
um 1593 Büdingen, Toreinfahrt, ein einzelnes Zeichen
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Themenstarter
Uh, hab vergessen zu erwähnen, daß es auch einfache Vesetzzeichen für Steine gab und Weihekreuze an Türen und Toren, die nichts mit SMZ zu tun haben. Auch das Phänomen der "Wetzrillen" gehört dazu; diese werden ab und an mit SMZ verwechselt.
An was für alten Gebäuden hast du das gesehen, Solitaire? Es gab sogenannte "Schreckköpfe", die im Mittelalter in Mauern geritzt wurden, um das Böse fernzuhalten. Der Totenkopf ist ja eine Mahnung für das Vergängliche. .
Schreckköpfe waren es nicht.
Ich versuche mal ein Bild zu finden auf dem man das sieht.
Denke es war in der Mauer von einer alten Stadtbefestigung.
Bin mir jetzt aber nicht sicher, da es schon lange zurück liegt, aber als du von den SMZ schriebst, fiel es mir wieder ein.