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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Schlösser in Brandenburg, Barockschloss Oranienburg
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Ja es wird Zeit, dass ich wieder mal ein Schloss aus der Mark Brandenburg vorstelle. Nach den Berichten zu Barockschlössern in Mecklenburg-Vorpommern, Griebenow und Bothmer, möchte ich das Barockschloss Oranienburg, das älteste barocke Schloss in Brandenburg, näher unter die Lupe nehmen. Ich habe es mir nicht leicht gemacht und trotz der Reduzierung der Fotos sind noch genug übrig geblieben.
Übrigens Fotos hat unser Raoul in unserem Forumarchiv bereits hinterlegt. Deshalb fällt mir die Auswahl doppelt schwer!!
Seht selbst.
Kurz zur Lage: Oranienburg ist Kreisstadt von Oberhavel und ist nördlich von Berlin zu finden.
Um ein Gesamtbild der Anlage zu vermitteln, fange ich mit zwei Luftbilder an. Auf dem ersten ist sehr schön das Barocke Schloss im Vordergrund zu sehen und das Zweite verschafft uns einen Überblick mit Park.
Quelle: Postkarte
Quelle: Infotafel am Park
Der Park ist nach der Landesgartenschau 2009 weiterhin für die Öffentlichkeit geöffnet. Auch die Kinder können dort spielen und baden. Kinder haben auch tolle Bilder gemalt und die wurden am Parkzaun angebracht. Ich habe mal eins was mir besonders gut gefallen hat herausgesucht und da ist es;
Quelle: Parkzaun
Ein Schlosshafen ist auch zu sehen, aber nicht für die Kurfürstlich Brandenburgische Flotte. Zu der komme ich aber noch später.
Zur Geschichte:
Oranienburg hatte früher wirklich mal eine Burg zur Absicherung des Havelüberganges, die erste urkundliche Erwähnung war bereits 1288, damals hieß der Ort aber noch Bötzow. Zurückzuführen ist das Ganze auf eine slawische Siedlung Namens Bothzowe.
Frühe Besitzer waren zum Beispiel die Askanier (um 1200) und nach dem Aussterben auch noch einige Andere, wie Graf von Lindow und Dietrich von Quitzow. Kurfürst Friedrich I. (1372 – 1440) verpfändete mehrfach die Burg bis sie 1485 zu den Hohenzollern (Markgraf Johann Cicero 1455-1499) kam. Von dieser Burg gibt es heute leider keine Reste mehr. Sie wurde komplett abgetragen. Anstelle der verfallenen Burg ließ um 1550 Joachim II. (1505-1571) ein Jagdhaus errichten, welches bereit von der Havel umflossen wurde.
Sei Sohn Kurfürst Johann Georg (1525-1598) ließ wiederum 1579 Umbauten vornehmen, wobei die Außenmauern und die beiden vorhandenen Wendelsteine mit eingebaut wurden.
Überliefert ist auch der Name des Maurermeisters Wilhelm Zacharias, der bereits am Schloss in Köpenick bei Berlin (heute mitten in Berlin) arbeitete.
1650 schenkt Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1688), der auch den Beinamen „Großer Kurfürst“ hatte, das Amt Bötzow mit dem Jagdschloss an seine erste Gemahlin Kurfürstin Louise Henriette (1627-1667), immerhin eine Prinzessin von Nassau-Oranien!!
Bereits ein Jahr später (1651) beauftragte die Kurfürstin Johann Gregor Memhardt (1607-1678), der auch schon am Umbau des Berliner Stadtschlosses beteiligt war, mit dem Schlossbau.
Auf dem Kupferstich von 1652 (Memhardt) ist sehr schön das dreigeschossige Hauptgebäude mit dem viergeschossigen Mittelrisaliten und den 2 seitlich angeordneten zweigeschossigen Pavillons zu sehen (holländischer Stil). Weiterhin wurde vor dem Schloss eine hofbildende eingeschossige Galerie zur Stadt hin und gleiches auf der Rückseite sogar mit einem (dritten) Pavillon angebaut. Das Hauptgebäude erhielt auch auf der Rückseite einen polygonalen Treppenturm, den man auch sehr gut auf dem Kupferstich sehen kann.
Quelle: Memhardt
Das Schloss in Bötzow wurde 1652 in Oranienburg umbenannt und spiegelt nun die Herkunft der Kurfürstin wieder. 1653 nimmt auch die Stadt den Namen Oranienburg an.
Das Schloss Oranienburg gehört mit zu den sogenannten vier „Mutterhäusern“ des niederländischen Königshauses, es sind noch das bei Dessau gelegene Oranienbaum, das bei Diez mit dem Namen Oranienstein und das nicht mehr existierende Oranienhof bei Bad Kreuznach.
Weitere Umbauten erfolgten bereits von 1660 bis 1663. So wurden beispielsweise die seitlichen Pavillons aufgestockt und an das Corps de Logis angegliedert. Diese und auch innere Veränderungen wurden durch den Hofmeister Freiherr von Schwerin durchgeführt.
Die Kurfürstin hielt sich aber sehr selten in Ihrem Schloss auf, welches sie immerhin 17 Jahre besaß und an dem sie so viel umbauen ließ!!
Das was noch an Umbauten kommt, stellt das Bisherige weit in den Schatten! Denn, der Sohn der Kürfürstin Louise Henriette, der Kurfürst Friedrich III. (1657-1713), der spätere König Friedrich der I. in Preußen brauchte auch „ein“ königliches Schloss außerhalb Berlins.
Er ließ durch Johann Arnold Nering (1659-1695) und nach dessen Tod Johann Friedrich Eosander von Göthe die Fassade reich gestalten und auch die zwei hinteren Flügel anbauen.
Es wurde auch das Treppenhaus verlegt und der große prächtige Orangesaal geschaffen.
Diese Arbeiten dauerten sage und schreibe von 1688 bis 1704!! Naja schließlich ist auch sein Architekt Nering gestorben und die Krönung kostete ja auch „Etwas“! Dafür galt Schloss Oranienburg um 1700 als schönstes Schloss der preußischen Monarchie!!
Diese geschaffene Dreiflügelanlage ist auch heute noch zu sehen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Auf den Bildern sind auch die 12 „Kaiserbüsten“ der ersten römischen Kaiser und die dazugehörigen Ehefrauen aus Marmor in den Nischen zu sehen. Julius Caesar ist auch dabei! Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden diese im Auftrag des Großen Kurfürsten durch den niederländischen Bildhauer Bartholomäus Eggers gefertigt.
Diese heute hier zu sehenden Büsten sind nur Kopien, die für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) hergestellt wurden.
Die Kameras sind natürlich in „Fassadenfarbe“!!
Der fünfachsige Mittelrisalit erhielt als Krönung einen Aufsatz über dem Hauptgesims mit drei Achsen, ein sogenanntes Attikageschoss mit Attikafiguren, die die vier Jahreszeiten darstellen. Sollte jemand mit dem Begriff „Attika“ nichts anzufangen weiß, auch hierfür hat unser Admin Raoul eine Begriffserklärung im Forum eingerichtet. Mehr dazu gibt es auch bei wikipedia.
Oben am Hauptgebälk ist gut die Bauinschrift von 1690 erkennbar. Hier steht natürlich in Latein, „Diese von Louise, der Prinzessin von Oranien, der besten Mutter, erbaute und durch den Namen ihres Geschlechts ausgezeichnete Schloß hat Kurfürst Friedrich III. zum Gedächtnis der sehr frommen Mutter erweitert, geschmückt und vermehrt 1690“
Bauinschrift und Attikageschoß mit den vier Jahreszeiten
Quelle: Frank
Das früheste Inventarverzeichnis von 1699 nennt uns unter anderem kostbare Goldledertapeten, Wandgemälde von niederländischen Künstlern und auch die kurfürstliche Porzellansammlung mit chinesischen und japanischen Porzellan. Aber das nur als Ergänzung.
Durch weitere Um- und Anbauten bekam das Schloss schließlich einen H-förmigen Grundriss.
Nach dem Tod des Königs Friedrich I. 1713 wurden alle noch laufenden Bauarbeiten eingestellt. Leider verwilderten Schloss und Park zusehends. Finanziell notwendige Mittel wurden durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm (1688-1740) verweigert. Stadtdessen verschenkte er die größten Stücke der Porzellansammlung, die Dragonervasen, 1717 an August den Starken nach Sachsen oder die unvollendete Bernsteingalerie nach Sankt Petersburg zum Zaren Peter dem Großen.
Erst der Sohn des Soldatenkönigs, Friedrich II. (1712-1786), veranlasste nach seinem Regierungsantritt 1740 die Instandsetzung von Schloss und Park, welches 1743 an den Bruder Prinz August Wilhelm (1722-1758) überschrieben wurde. Vorher, 1742, wurden die noch verbliebenen Kunstschätze aus der Porzellankammer und der Gemäldegalerie ins Schloss Charlottenburg, heute in Berlin, verbracht.
Ihr merkt schon, dass ich wieder zu weit aushole und der Bericht fast jeden Rahmen sprengt. Deshalb zügele ich mich und mach noch „kurz“ weiter.
- 1758 mit dem Tod des Prinzen August Wilhelm geriet auch das Schloss in Vergessenheit
- Leer stand bis 1797, Regierungsantritt König Wilhelm III. (1770-1840), Schloss wird zum Verkauf angeboten
- 1803 genauer am 04.November, der Berliner Arzt und Apotheker Hempel wird erst Nutzer und ab 1809 Eigentümer
- Unterbringung Gefangener während der Befreiungskriege
- er folgte eine Nutzung als Kattun-Manufaktur (arabisch katon, „Baumwolle“ ist ein glattes und ziemlich dichtes Baumwoll-Gewebe in Leinwandbindung)
Und wer denkt das arme Schloss, so schlimm!! Den kann ich leider nicht trösten, denn es kam noch schlimmer!!
- ab 1814 richtete der Apotheker Hempel eine Schwefelsäurefabrik im Schloss ein, was die Dämpfe vernichtet haben ist kaum vorstellbar
- Leiter der Fabrik wurde der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge (1795-1867), Entdecker der Karbolsäure und des Anilin
- 1832 ging das Schloss auf allerhöchste Anordnung an die königliche Seehandlung
- 1833 brannte das Corps de Logis und 1842 die beiden Flügel auf der Havelseite, der stadtseitige Havelflügel (Totalschaden würde man heute sagen) wurde abgebrochen
- 1846 Auslagerung der chemischen Fabrik
- 1858 bis 1860 Umbau für Lehrerseminare
- 1864/65 bis auf die Königswohnung wird das Schloss Eigentum der Stadt Oranienburg
- 1920 wird der Preußische Staat Besitzer
- 1933 bis 1937 größerer Teil wird als Kaserne genutzt
- 1939 hinter dem Schloss wird der zweigeschossige Dreiflügelbau errichtet
Quelle: Frank
- 1945 (20. April) Sprengung der Havelbrücke vor dem Schloss durch die SS wird die Fassade stark beschädigt, Schwere Bombenangriffe auf die Stadt taten ihr übriges
Quelle: Schlossmuseum
Quelle: Schlossmuseum
- die letzten bis dahin noch erhaltenen Deckengemälde und Stuckaturen der im Nordwestflügel gelegenen Königswohnung gingen verloren, erhalten blieb nur die prächtige Decke der Porzellankammer (Bilder später beim „Rundgang“)
- 1947 Standort einer russischen Fliegerdivision und anschließend bis 1989 Nutzung durch die Grenztruppen der Nationalen Volksarmee der DDR
- 1990 die Kaserne wird aufgelöst und das Schloss wieder der Stadt zur Nutzung übergeben, die erst 1996 Eigentümer wird
Heute sind hier ein sehr sehenswertes Museum zur Geschichte des Schlosses und das Kreisheimatmuseum untergebracht.
Ein Besuch lohnt sich, wie Ihr gleich sehen werdet. Ich möchte Euch alle einladen, dieses Schloss zu besuchen. Kommt einfach mit.
So zeigt sich das Schloss zur Stadt hin. Im Vordergrund steht hier ein lebensgroßes Standbild der Kurfürstin Louise Henriette. Es wurde 1858 von der Stadt errichtet. Bildhauer war der Berliner Wilhelm Wolff, der es aus Zinkguß erschuf.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Kommt man von der wiederhergestellten Havelbrücke sieht man das „gespiegelte“ Schloss so. Hier sieht man auch sehr schön bzw. sieht man nicht mehr den ausgebrannten und abgetragenen stadtseitige Havelflügel. Dafür kann man von der Brücke aus gut das Corps de Logis sehen, wäre der Flügel noch da, könnte man das nicht!
Quelle: Frank
Dieses eiserne Tor mit der Jahreszahl 1655 ist neueren Datums.
Quelle: Frank
Auf zum Haupteingang und dann hinein!
Quelle: Frank
So jetzt sind wir drin, im Treppenhaus. Das Geländer mit „Deutscher Eiche“!
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Wie sich das gehört, werden wir sofort vom Hausherren und seiner Gemahlin, Kurfürst Friedrich Wilhelm und Kurfürstin Louise Henriette (Prinzessin von Oranien), im Orangesaal des Hauptgeschosses empfangen.
Quelle: Frank
Dem „Pärchen“ gegenüber hängt die Gründungsallegorie von Oranienburg (um 1655).
Quelle: Frank
Wer genauer auf dieses Bild sieht, kann oben ein Gebäude sehen. So soll das Schloss (Jagd) vor dem Um- und Ausbau ausgesehen haben. Vergleicht es mal mit dem oben abgebildeten Kupferstich!! Sieht gleich aus, oder?
Quelle: Frank
In diesem Raum, in einer Fensternische kann man noch erahnen, wie farbig (Dekorationsmalerei) er ausgemalt war.
Quelle: Frank
Gehen wir weiter in die ehemalige Porzellangalerie. Hier hängen fünf von sechs erhaltenen Bildteppichen, die die Ruhmestaten des Großen Kurfürsten zeigen.
Quelle: Frank
Ich habe für Euch mal die „Landung des Großen Kurfürsten auf Rügen 1678“ aus der Manufaktur von Pierre Mercier von 1695 herausgesucht.
Quelle: Frank
Plötzlich traf ich den Kurprinz Wilhelm Heinrich von Brandenburg (Francois Dieussart, 1648); Ist er nicht süß??
Quelle: Frank
Die Porzellankammer bzw die Decke möchte ich Euch als nächstes zeigen. Das ist also die einige Stuckdecke, die noch von damals erhalten ist. Und ich bekomme sie nicht ganz auf Bild!! Ist sie zu groß oder ist meine Kamera zu klein??
Das Gemälde in der Mitte „Triumph des Porzellans in Europa“ wurde 1697 von Augustin Terwesten signiert.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Damit wir keinen steifen Hals vom hochgucken bekommen, schauen wir mal was noch so hier herumsteht. Zum Beispiel diese tolle reich verzierte Etage’re. Und erst das Porzellan!! Das traut man sich gar nicht anzufassen. Darf man auch nicht!!!!!! Ist ja wohl selbstverständlich!!
Nur gucken, nicht anfassen!
Quelle: Frank
Jetzt steigen wir hinab ins Silbergewölbe. Da stehen Preußens Silberschätze.
Quelle: Frank
Auch hier nur einige Beispiele von vielen. Eine sogenannte „Kleine Hohenzollern-Kanne“ mit 193 Münzen und Medaillen (ich habe nicht nachgezählt!) aus Silber, gegossen, getrieben und teilvergoldet von Christian Lieberkühn aus Berlin 1720-1733!
Quelle: Frank
Ein vergoldeter Adler darf in Preußen nicht fehlen!!
Quelle: Frank
Und einen möchte ich Euch noch vorstellen, den sogenannten „Bombenträger“ von Heinrich Mannlich um 1695.
Quelle: Frank
Passend zum oben abgebildeten Kupferstich habe ich noch ein Modell gefunden.
Quelle: Frank
Zum Thema Modelle, davon gibt es im Schloss einige. Aber ich möchte auf eines besonders Aufmerksam machen, warum? Aus baugeschichtlicher Sicht natürlich!!
Die vielen Um- und Ausbauarbeiten haben eben ihre Spuren hinterlassen. Vieles ist abgetragen oder abgerissen worden, einfach weg mit dem Alten und etwas neues Größeres musste her. Es wurde aber auch gespart!! Ja ja das musste man damals auch schon!!
Dieses Modell steht in der ehemaligen Durchfahrt. Man kann es von oben über eine Fußgängerbrücke bestaunen, es aber auch eine Etage tiefer genauer ansehen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Worauf ich hinaus möchte, sind die Säulen. Diese hat man nämlich einfach mit eingebaut. Bei der Restaurierung des Schlosses hat man diese freigelegt und sichtbar belassen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Die Säulen sind aber nur noch im stadtseitigen Parkflügel zu sehen, klar der stadtseitige Havelflügel steht nicht mehr.
In diesem Flügel wurde das Kreisheimatmuseum untergebracht. Dazu möchte ich noch kurz zwei Bilder zeigen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
So das zum Schloss. Stopp!! Es geht noch weiter in Richtung Park zum Portal und natürlich nicht zu vergessen die Orangerie.
Der Park
Früher wurde der Park von Luise Henriette auch Lustgarten genannt. Die Planung übernahm der Architekt Memhardt. Erste Bepflanzung begann in den Jahren 1650/1651. Für die ersten Erweiterungen 1663 und 1658/1659 mussten Bürgergrundstücke angekauft werden.
Im Park entstanden eine Schäferei, Meierei und Brauerei auf Anregung der Kurfürstin. Auch eine Fasanerie mit Fasanengarten musste her.
1755/56 ließ Prinz August Wilhelm den barocken Garten rekonstruieren und eine Grotte mit Grottenzimmer, Grottensaal und Grottenstube bauen, die leider 1879 abgerissen wurde. Auch eine Lindenallee wurde angelegt.
1792 sollen noch 41 Figuren im Park gestanden haben.
1803 und 1858/1860 fanden starke Eingriffe in den Park statt. Es wurden viele alte seltene Bäume abgeholzt und Wiesen und Ackerflächen angelegt.
Die Umgestaltung in einen Landschaftspark erfolgte 1878 nach Plänen vom Gartendirektor Ferdinand Jühlke, der auch in Sanssouci tätig war.
Leider wurde 1945 auch der Park sehr stark beschädigt. Schrittweise Rekonstruktionen erfolgten ab 1980. Die hier veranstaltete Landesgartenschau LAGA 2009 gab dem Park einiges zurück.
Der Lageplan
Quelle: Frank
Das Portal
Auf Veranlassung von Louise Henriettes Sohn, Kurfürst Friedrich III., entwarf dessen Architekt J.A.Nering 1690 das repräsentative Eingangsportal (mit „Louise“).
Quelle: Frank
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Die Eingangspfeiler mit vorgelegten toskanischen Säulenpaaren werden von den allegorischen Figuren Herbst und Sommer bekrönt.
Quelle: Frank
Sehenswert ist auch das schmiedeeiserne Gitter mit dem Monogramm des Kurfürsten (Friedrich III.) und dem Kurhut. Auch die Eichenblätter am Portal wie am Treppengeländer im Schloss kommen uns bekannt vor.
Quelle: Frank
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Von der Parkseite sieht das Portal so aus;
Quelle: Frank
Die Orangerie
Dieser spätbarocke klassizistische Bau stammt noch von 1755. Er ist langgestreckt, eingeschossig und hat 9 Achsen. Der Entwurf ist von Georg Christoph Berger. 1879 wurde sie als Turnhalle genutzt und heute finden darin Konzerte und Ausstellungen statt.
Bilder erst mal von außen der Gesamtanlage;
Quelle: Frank
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Noch einige Details;
Quelle: Frank
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Und da stand sie nun so völlig „ohne“, die mittlere Daphne II aus Bronze von 1996, 90 cm hoch von Wieland Förster.
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Auch hier lasst uns mal hineinsehen! An der Treppe ist Altes und Neues vereint.
Quelle: Frank
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Der große Saal;
Quelle: Frank
Und ein Blick in den modernen Anbau;
Quelle: Frank
Das sind noch Reste der Lindenallee.
Quelle: Frank
Ein „Fremdkörper“ im Park stellt dieser Wohnblock aus DDR-Zeiten dar. Warum der nicht entfernt wurde konnte mit keiner sagen.
Quelle: Frank
Die Brandenburgische Flotte, die Flotte des Großen Kurfürsten
Die wenigsten wissen, dass Brandenburg mal eine eigene Flotte hatte. Und was für eine!!
Ich war so begeistert, dass ich hier extra einen kurzen Abschnitt dazu geschrieben habe.
Dieses Bild wurde von Lieve Verschuier 1684 gemalt. Hier liest man Schiffsnamen wie „Goldener Löwe“ (Fregatte von 1678/79), „Berlin“ (Fregatte von 1683 in Pillau bei Königsberg erbaut) oder „Friedrich Wilhelm zu Pferde“ (Zweidecker von 1680/81), auch ein „Markgraf von Brandenburg“ (Zweidecker in Spanien gebaut) und noch eine Letzte von mir genannt, die Fregatte Kurprinz (1674 in Saardam, Niederlande erbaut). Insgesamt sollen es mal 11 Schiffe gewesen sein!!
Hier einige Bilder, natürlich ist überall der rote Adler zu sehen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Und wer nach dem Rundgang geschafft ist und sich ausruhen möchte bei einer Tasse Kaffee oder mehr geht einfach in Schlossrestaurant zu Lieschen und Louise!
Quelle: Frank
Die Skulptur „Die Anklagende“ steht in Sichtweite zu „Louise Henriette“ vor dem Schloss. Sie wurde von Fritz Cremer als Granitkopie geschaffen und am 22.04.1961, am Vorabend der Eröffnung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen, enthüllt. Am jetzigen Standort wurde sie am 31.03.2009 errichtet. Das Original steht seit 1948 auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Quelle: Frank
Ganz schön mutig auf der Rüstung
und im winter
Das Waisenhaus
Nur kurz erwähnen möchte ich das von der Kurfürstin 1665 gestiftete Waisenhaus. Es wurde in Sichtweite zum Schloss in holländischem Backsteinstil erbaut.
Quelle: Frank
Sollte noch jemand etwas mehr wissen wollen, der kann hier was nachlesen, im Internet recherchieren oder die beste Variante selber hinfahren! Es lohnt sich.
__________________ Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
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Orangefest im Schloss und Park Oranienburg
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!!
Das Orangefest vor und im Schloss Oranienburg sowie im Park war leider schon am 29.04.2012. Dieser Bericht sollte eigentlich zeitnah von mir eingestellt werden, kam leider was dazwischen.
Aber lieber spät als nie oder so!!!
Zum Schloss und Park hatte ich mich schon ausgiebig geäußert, deshalb mache ich diesen Bericht kurz.
Feiern können die „Orangen“ feste Feste.
Da gibt es kleine Leute;
Quelle: Frank
Und welche mit selber gemachten Schuhen (Klumpen);
Quelle: Frank
Auch die Musike machte richtig Dampf vor dem Schloss und heizten die Stimmung an;
Quelle: Frank
Plötzlich fuhr mir so ein „komischer Vogel“ über den Weg;
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Dann bin ich ins Schloss, natürlich über einen roten (orangenen) Teppich;
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Im Park war noch ein phantastischer Durchblick
Quelle: Frank
und ein „zweibeiniges Pferd“ zu sehen (und vieles mehr).
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Die hübschen Eintrittskarten möchte ich Euch auch noch zeigen.
Quelle: Frank
Das letzte Bild zeigt, wie die Stimmung doch noch etwas gedämpft wurde, da hat jemand mitten über den Schlosshof seine Wäsche zum trocknen aufgehängt, und was für welche!!!!
Quelle: Frank
Für Leib und Seele war gesorgt. Wir hatten Spaß….
__________________ Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank