[meine Galerie]
Dabei seit: 06.01.2011
Beiträge: 1.722
Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
"Himmlisches Theater" im Kloster Neuzelle
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Heute ist ein großer Tag im und für das Kloster Neuzelle (Nova Cella). Dieser 20. März wird sicher in die lange Geschichte des Klosters eingehen. Immerhin bestand das Kloster der Zisterzienser seit 1268 bis zur Säkularisierung durch Preußen im Jahre 1817.
Die heutige Stiftung des Landes Brandenburg "Stift Neuzelle" wurde 1996 wiedergegründet und die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche der römisch-katholischen Kirchengemeinde.
Aber zurück zum "Himmlischen Theater" im Kloster. Hier wird kein Theater gespielt, sondern es geht um ein neues unterirdisches Museum gleichen Namens, in dem barocke Passionsdarstellungen aus dem Jahre 1753 mit "lebensgroßen, auf Holz gemalten Figurengruppen" zu sehen und zu bestaunen sind. Diese wurden im 18. Jh. "zur religiösen Meditation, zu Gebet und Betrachtung" in der Karwoche und zu Ostern im Kloster aufgestellt. Der "Klosterschatz" besteht aus insgesamt 15 Szenen und 5 Bühnenbildern mit der Leidensgeschichte sowie Tod und Auferstehung von Jesus Christus. Auftraggeber war der damalige Neuzeller Abt Gabriel und der Maler war Joseph Felix Seifrit aus Böhmen.
Dann "verschwanden" die 242 Teile, von denen heute noch 229 erhalten sind, für lange Zeit auf dem Dachboden der Klosterkirche, bis sie 1997 wiederentdeckt und dann teilweise restauriert wurden. Speziell für die bis zu 6 Meter hohen Teile wurde das Museum, immerhin bis zu 10 Meter hoch, unterirdisch gebaut. Warum "versteckt" man so ein tolles Museum unter der Erde werden sich jetzt einige Fragen? Aber so ein großer Neubau würde nicht oberirdisch zum barocken Gesamtbild der Klosteranlage passen, oder?
Die Festveranstaltung mit Gottesdienst heute ist leider nur für geladene Gäste reserviert. Am Abend spielt das polnische Wroclaska Orkiestra Barokowa passenderweise die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach (zum Kartenpreis von 20,- Euro).
Aber am Samstag (21.03.2015) sind das "Himmlische Theater" und das Klostermuseum im Kreuzgang für alle Besucher kostenlos von 10 - 18 Uhr geöffnet!! Wer dann noch Lust hat, kann ab 19:30 Uhr dem Frankfurter Catori Quartett zuhören. Es spielt "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz" von Joseph Haydn (auch 20,- Euro). Anschließend wird noch eine "lange Museumsnacht mit spektakulären Licht- und Toninstallationen auf dem Kloster-Stiftsplatz" bis ca. 03 Uhr angeboten.
Wem der "Rummel" zu viel ist oder zeitlich nicht dabei sein kann bzw. es lieber etwas ruhiger mag, kann das Museum im Kloster Neuzelle ab dem 21.03.2015 täglich von 10 - 18 Uhr besuchen.
Mehr Infos unter Telefon 033652 6102 oder im Internet unter
Übrigens, für alle "Durstigen", gleich nebenan wird noch nach der alten Brautradition der Zisterzienser Bier gebraut. Das Neuzeller Klosterbräu mit beispielsweise dem Schwarzen Abt ist über Brandenburgs Grenzen bekannt.
Mehr zur Brauerei und deren Besichtigung gibt es hier;
"Himmlisches Theater" im Kloster Neuzelle
