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Burgen und Schloesser » Rund um die Burg und das Schloss » Hier seid Ihr gefragt » "Burgenmodellstadt" Gerbstedt (Burgen-Rekord-Stadt) » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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geschockt "Burgenmodellstadt" Gerbstedt (Burgen-Rekord-Stadt) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Bevor ich zur Lage und zur interessanten Geschichte von Gerbstedt komme, möchte ich kurz zusammenfassend informieren, was Euch hier gleich alles erwartet.
Ich „entdeckte“ auf meinem Spaziergang durch Gerbstedt 17 Burgen-, Schloss- und Kirchenmodelle (leider nicht alle) in Vorgärten und am Straßenrand, eines davon im „Untergrund“, ein Marktplatz mit Rathaus im Renaissancestil, eine Kirche, ein Glockenturm, einen Roland, Figurengruppen, ein Bürgerhaus mit Museum, in dem ein sandsteinerner Sarkophag steht, der dem „Heiligen Grab“ nachempfunden wurde, tiefer unter der Erde ein Keller mit Gewölbe über zwei Etagen, ein Schloss derer von Schulenburg, indem heute ein „Schlagerbaron“ wohnt, eine Rittergutruine die auch mal in königlichem Besitz war und nette Menschen, wie beispielsweise der „Baumeister“ der Modelle. Na dann lasst Euch überraschen und viel Spaß, so wie ich bei meinem Besuch in Gerbstedt!

335 Bilder......

Herzlich Willkommen war ich als Gast in der (ehemaligen) „Bergarbeiterstadt“ Gerbstedt und wurde auch dementsprechend begrüßt.



Quelle: frank


Die Stadtgemeinde Gerbstedt liegt im sachsen-anhaltinischen Landkreis Mansfeld-Südharz. Bis nach Halle/ Saale sind es nur ca. 30 km und nach Hettstedt keine 10 km.
Gegründet wurde Gerbstedt als Gerbistide vermutlich um 500 nach Christus. Die urkundliche Erwähnung Gerbizstidi erfolgte im Jahre 985 mit der Gründung des Nonnenklosters durch den Markgrafen von Meißen Rikbert II. (Rikdag) aus dem Hause der Wettiner, der seine Schwester Eilsuid als erste Äbtissin einsetzte. Der Magdeburger Erzbischof Günter verlieh 1442 dem Marktort Gerbstedt das Befestigungsrecht, worauf der Ort mit Stadtmauern umgeben wurde (leider heute nichts mehr vorhanden). Zur Stadt vom Kaiser Karl V. 1530 erhoben.
Im Dreißigjährigen Krieg fast entvölkert und stark zerstört kaufte 1740 der preußische König Friedrich Wilhelm I. das Steubsche Rittergut und das Amt Gerbstedt. So wurde Gerbstedt bis 1749 Garnisonsstadt der preußischen Armee. Die Grafschaft Mansfeld mit der Stadt Gerbstedt gehört ab 1780 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg.
Die gräfliche Familie von der Schulenburg ließ 1904 im Norden der Altstadt ein Schloss errichten. Dazu später noch einige Bilder. Nach der Befreiung durch die Alliierten im April 1945 erfolgte die Enteignung durch die Rote Armee im September desselben Jahres. Heute gehört das Schloss dem Sänger und "Schlagerbaron" Phil Stewman.

Geschichtlich soll der kurze "Abriss" genügen, da mein Besuch in Gerbstedt mehr den Burgmodellen galt.
Diese Miniaturburgen sind eine weltweite Einzigartigkeit. Sie wurden von Günther Beinert, dem ich persönlich in Gerbstedt begegnet bin, erbaut (dazu später mehr). Die bis zu 1,70 Meter hohen Modelle sind im ganzen Stadtgebiet und darüber hinaus verteilt. Viele (oft Rheinburgen, wie Pfalzgrafenstein oder Marksburg) wurden bereits zu DDR-Zeiten geschaffen. Bei der Masse an Beton brauchte man gute Beziehungen! Oder man ist gelernter Maurer wie der Burgenmodellbauer.
Aber auch nach 1990 sind noch viele Modelle von bekannten Burgen und Schlössern aus der Region und darüber hinaus hinzugekommen.
Bei meinen Recherchen im Internet habe ich gelesen, dass auch ein Antrag zur Aufnahme ins Guinness - Buch der Rekorde im Jahre 2006 gestellt wurde. Wer die Aufnahmekriterien kennt, weiß, wie hoch und umfangreich der Aufwand dafür ist. So mussten alle Objekte fotografiert, dokumentiert und beschrieben werden, natürlich im feinsten "Englandenglisch"! Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Per email wurde dem Antrag eine Absage erteilt, mit der Begründung, "derzeit habe man kein Bedarf an einer Burgen-Rekord-Stadt".
Wenn man ins Guinness - Buch schaut, was da alles "bedarfsmäßig" aufgenommen wurde, verwundert das einem schon, das diese Burgen-Rekord-Stadt keine Erwähnung finden soll! Ich bin nach meinem Besuch in Gerbstedt davon überzeugt, das dieser Rekord noch ins Guinness-Buch gedruckt wird!
Wir regen uns über diese Entscheidung nicht auf! Dafür soll dieser heutige Bericht dazu beitragen, auch wenn schon einiges im Internet veröffentlicht wurde, die "Burgenmodellstadt" Gerbstedt bekannter zu machen und natürlich auch neugierig darauf! Dieser Bericht von mir soll nur ein "Anfang" sein, es gibt noch viel mehr aus dieser Stadt zu berichten.
Auf der Internetseite der Stadt Gerbstedt unter der Rubrik "Sehenswürdigkeiten" heißt es "Willkommen in unserem kleinen Burgenland".

Hier gibt es mehr!

http://www.stadt-gerbstedt.de/seite/2300...rdigkeiten.html


Hier hab ich mich erst mal "vorinformiert". 18 Modelle (alle fand ich nicht!) werden kurz im Bild vorgestellt (auch der Erbauer). Warum nur 18? In der regionalen Zeitung konnte ich online lesen, dass es über 30 sein sollen oder auch aus anderer Quelle drei Dutzend (sind bei mir 36)!
Also "nüscht wie hin", dachte ich mir!!
Parkplätze gibt es im Ort einige, leider auch um die Burgmodelle herum.
Auto einfach abstellen (möglichst nicht vor einem Modell) und auf "Erkundungsjagd" gehen!
Die Reihenfolge der Modelle, die im Maßstab 1:25 erbaut wurden, habe ich frei gewählt, so wie ich die Objekte nach meinen Aufzeichnungen "entdeckt" habe und beschränke mich auf nur wenige Informationen dazu. Ich lass einfach die Bilder sprechen. Na dann viel Spaß bei "unserem gemeinsamen" Stadtrundgang in Gerbstedt! Kommt einfach mit!!


Beginnen wir mit dem größten und sogar begehbaren Modell des Schlosses Mansfeld (1), der einst größten Festung Mitteldeutschlands. Es steht direkt im Schlosspark vor dem "echten" Gerbstedter Schloss (1904/05 erbaut) und wird wie bereits erwähnt, durch den "Schlagerbaron" Phil Stewman bewohnt.



Quelle: frank


Das Modell Schloss Mansfeld, das den baulichen Zustand des "Originalschlosses" von 1550 darstellt, wurde im Jahre 1995/96 erbaut. Ich habe nur allein von diesem Modell 103 Bilder auf der SD-Karte gespeichert. Hier sind einige davon.
Zuerst das Modell „von außen“.



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Wenn ich etwas kleiner wäre, könnte ich hier hinein.



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Da geht es nicht. Vielleicht hier?



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Genau. Diese „Öffnung“ im Mauerwerk ist groß genug, damit man auch als Erwachsener bis in den Innenhof gelangen kann. Ich fühlte mich wie im Film „Gullivers Reisen“. Da kommt man sich so RIESIG vor! Durch den Zwinger zwischen den hohen Mauern hin und her. Aber eins sollte keiner vergessen!



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Nicht klettern!! Ist nun mal kein Spielplatz, sondern ein Modell zum hineingehen. Das machen wir jetzt!



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Ganz schön "gewaltig" mit einem Umfang von ca. 38 Metern und auch "gewichtig" mit ca. 40 Tonnen Material!!
Noch kurz zum Original. Schloss Mansfeld im sachsen-anhaltinischen Landkreis Mansfeld-Südharz wurde erstmals als romanische Befestigungsanlage 1229 urkundlich erwähnt, das Jahr, in dem das Mansfelder Grafengeschlecht ausstarb und die Burg dann verfiel. Weiter geht es mit Graf Burchard III. von Querfurt, der umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen durchführen ließ. Hier könnte ich noch beliebig mit der hochinteressanten Geschichte weitermachen, aber ich muss mich auf die Burgmodelle konzentrieren, sonst wird der Bericht unendlich lang.

Noch kurz einige Bilder vom eben erwähnten Gerbstedter Schloss. Die Jahreszahl der Erbauung ist im Giebel zu sehen und eine „merkwürdige Fensterisolierung“.



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Das nächste Modell (ausnahmsweise im Maßstab 1:15) des Rittergutes Steuben (2) steht quasi gleich um die Ecke zum Mansfelder Schlossmodell in der Karl-Liebknecht-Straße. Der Name des Adelsgeschlechts Steuben geht weit in der Geschichte bis in die Mitte des 11. Jh. zurück!
Die Besonderheit hier ist, dass das Original, naja jedenfalls die Reste davon, auch in der Nähe stehen. So in etwa wie das Modell hat auch das Original einmal ausgesehen. Das Modell wurde nach der Zeichnung (um 1860) des Alexander Duncker erbaut.
Das Modell.



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Die originalen Reste des Steubschen Rittergutes, das auch mal im Besitz des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. war, lassen die einstige Gestalt noch erahnen. Kaum zu glauben, das man solch eine historische Anlage so verkommen lässt!!



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Der Duncker von 1860.



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Weiter bin ich Richtung Markplatz. Hier steht das im Stil der Renaissance von 1564 bis 1567 errichtete renovierte Rathaus mit Inschrift und Wappen über dem Portal.



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Daneben steht ein Stein mit einer nach oben gestreckten Hand. Aufgestellt am 09. November 2009 zum Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und den Mauerfall am 09. November 1989.


Quelle: frank


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In Sichtweite vom Rathaus steht schon das nächste Schlossmodell, Wettin (3). Naja, hinter den vielen Schildern war es dann zu sehen.
Das Modell wurde 1997/98 mitten auf dem Rosa-Luxemburg-Platz gebaut.



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Im heutigen Saalekreis in Sachsen - Anhalt steht das Original der Höhenburg auf einem Felsen malerisch über der Saale. Es ist die wettinische Stammburg der Markgrafen, Kurfürsten und Könige von Sachsen. Seit 1991 ist hier ein Burg-Gymnasium (Fachbereich Kunst) mit Internat zu Hause.

Nur wenige Schritte wieder zurück am Rathaus vorbei und schon steht man vor der 1739 bis 1741 erbauten barocken Stadtkirche Sankt Johannes Baptist (ursprünglich Sankt Stephan).
Dazu einige Bilder.



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2001 wurde das Modell der Stiftskirche Quedlinburg (4) gleich neben der Stadtkirche am Schillerplatz unter Linden errichtet. Ich konnte in Erfahrung bringen, dass für dieses Modell 86 Säcke Zement und sieben Tonnen Sand verarbeitet wurden. Toll gemacht!



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Über das Original, das ich schon persönlich besuchte und dazu hier im Forum schon berichtete, möchte ich nicht mehr viel schreiben. Nur soviel, hier befindet sich die Begräbnisstätte Heinrichs I. und 1994 wurde die Anlage in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Das ist sicher den meisten Kulturinteressierten bekannt.

Mehr zur Aufstellung hier;

http://www.mz-web.de/sangerhausen/modell...4,19985742.html


"Unterhalb" des Modells der Stiftskirche Quedlinburg steht noch eine "kleine" Rolandsfigur mit rekonstruierten Mauerwerksfragmenten, wie sie einst am ersten Rathaus vorhanden waren. Auch dazu noch einige Bilder.



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Auf dem Schillerplatz steht noch ein zweites Modell, das des ehemaligen Nonnenklosters (5) Gerbstedt (um 1650). Gebaut wurde das Modell 1996 und das Original 985 durch den Markgrafen von Meißen Rikdag gegründet. 1014 kam das Kloster an die Grafen von Wettin. Von den damaligen beiden Klostertürmen stürzte 1805 einer ein und der zweite wurde aus Sicherheitsgründen wegen Einsturzgefahr danach abgetragen.
Auf einigen Bildern ist im Hintergrund noch der Glockenturm (19. Jh.) auf dem Gelände des ehemaligen Klosters zu sehen.



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Der Glockenturm aus der Nähe.


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Neben dem Turm steht eine Figurengruppe (natürlich aus Beton), die an die Klostergründung durch den Markgrafen von Meißen Rikdag erinnern soll.



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Bevor wir zum nächsten Burgmodell gehen, noch ein kleiner Abstecher ins Museums- und Bürgerhaus am Markt 11 gleich nebenan. Dieses von außen "unscheinbare" Gebäude ist eines der letzten Zeugnisse des damaligen Klosters und birgt viele kleine und große "Schätze".
Auch hier bemalte Betonfiguren preußischer Soldaten, die an die Garnisonzeit (1740 – 1749) erinnern sollen.



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Hier drinnen stehen viele Dinge aus "Omas Zeiten". Für mich wurde es interessanter, je tiefer ich in den Keller (Katakomben) vorgedrungen bin. Es ging ja schon los, als ich die Treppe hinunterging und an dem steinernen Sarkophag des Markgrafen von Meißen Rikdag vorbeikam.
Dieser Sarkophag mit ausgehauenem Kopfteil ist ein sogenannter Zufallsfund. Bei Schachtarbeiten im Keller der Grundschule, die auf dem Gelände der ehemaligen Klosteranlagen steht, wurde er entdeckt und freigelegt. Alles wurde protokolliert und die zuständige Denkmalbehörde informiert.
Das Grab lag in einer bronzezeitlichen Kulturschicht, was durch aufgefundene Scherben aus der Bronze- bis Eisenzeit bestätigt wurde. Man vermutet, dass das Grab in der ehemaligen Klosterkirche (die es nicht mehr gibt) oder im nördlichen Seitenschiff gelegen haben könnte. Die genaue Lage aller Klostergebäude kann man heute nicht mehr nachvollziehen. Es gab auch einen Deckel so wie das Unterteil aus Sandstein gehauen, ist leider hier im Museum nicht zu sehen.
Im inneren des Sarkophags lag ein Skelett ohne Kopf. Auch Haar- und Kleiderreste wurden gefunden. Vermutlich war es ein ca. 180 cm großer kräftiger Mensch. Experten waren der Meinung, dass als Grundlage und Vorbild dieses Grabes das "Das Heilige Grab" diente! Also schlussfolgerte man daraus, dass es sich hier um eine hochgestellte Persönlichkeit gehandelt haben muss.
Die damalige Bergung des Sarkophags aus dem Keller erwies sich als äußerst kompliziert und so konnte er nur in einzelnen Teilen geborgen werden. Eine Einlagerung der Stücke erfolgte im Glockenturm bis ins Jahr 2002. Dann konnte er im neu eröffneten Museum für die Öffentlichkeit aufgestellt und ausgestellt werden.



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In den alten Klosterkellergewölben stand überraschenderweise ein Modell der ehemaligen Klosteranlage. Dieses ist sehr anschaulich. Auch das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, war im Modell zu sehen.



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Unter diesen Kellergewölben befindet sich ein weiteres, das heißt, es gibt zwei übereinanderliegende Etagen mit Kellergewölben!! Über diese Treppe gelangt man bis zu 16 Meter unter Straßenniveau!! Alles sehr geheimnisvoll. Ich hatte ja gelesen, dass es viele Gerüchte und Erzählungen über die geschätzten 15 - 20 Km langen und mit Pferdefuhrwerken befahrbaren Gänge gibt, die sich hier allerdings nicht in Größe und Länge bestätigten. Vieles ist im Laufe der Geschichte inhaltlich verloren gegangen. Keiner weis mehr genau wo welche Gänge langgehen! Die Bekannten sind aus Sicherheitsgründen verschlossen worden.
Hier liegen auch einige Steine vom ehemaligen Kloster.



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Geplant sind hier einmal Feierlichkeiten in den Gewölben mit Sitznischen. Das wird sicher urgemütlich bei einem Glas Wein.

Nach diesen "Überraschungen" habe ich mich erst mal etwas in der am Markt befindlichen Bäckerei und Fleischerei gestärkt. Dann ging es weiter Richtung Bahnhof.
Auf dem Weg dorthin kam ich zum Modell der Burg/Schloss Lichtenstein (6), die 1991 hier in der Bahnhofstraße Nummer 6 im Vorgarten aufgestellt wurde.



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Das Original steht hoch oben auf einem Fels der Schwäbischen Alb über der Ortschaft Honau der Gemeinde Lichtenstein im baden-württembergischen Landkreis Reutlingen. Es wurde auf Resten einer mittelalterlichen Burg romantisierend im 19. Jh. auf Geheiß des Friedrich Wilhelm Alexander Ferdinand Graf von Württemberg, seit 1867 Wilhelm I. Herzog von Urach (1810-1869) errichtet.

Gleich nebenan in der Bahnhofstraße Nummer 6 a steht schon seit 1962 das Modell der Zollburg Pfalzgrafenstein (7), natürlich im Wasser. Das Original steht ja bekanntlich bei Kaub mitten im Rhein.



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An der Einfahrt direkt zum alten Bahnhof von Gerbstedt, dort wo auch viele Modelle von Eisenbahnen stehen, befindet sich seit 1985 das Modell von Schloss Zwingenberg (8) (Straße Am Kesselborn/ Ecke Am Sportplatz). Es steht im Vorgarten eines kleinen Hauses, das mir jetzt als altes Wiegehaus bekannt ist. Das Originalschloss steht bekanntermaßen im Neckar-Odenwald-Kreis von Baden-Württemberg.



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Am Wiegenhaus traf ich auch den Baumeister der Burgmodelle Herrn Günther Beinert. Er hat mir einiges über seine Burgmodelle erzählt und mir natürlich sein aktuelles Werk ein weiteres Schloss Lichtenstein im "Rohbau" gezeigt. Dieses ist nicht wie all die anderen im Ort aus Beton und Ziegeln, sondern in Leichtbauweise "erstellt". Auch sehr interessant solch ein Modell "halb fertig" zu sehen.
Ein weiteres Modell von der Burgruine Arnstein stand in der Garage. Auch diese Ruine habe ich bereits in einem Bericht im Forum vorgestellt.
Übrigens hat mir Herr Beinert verraten, noch keines seiner Modelle im Original besucht zu haben. Es fehlt ihm einfach die Zeit.

Auf der anderen Straßenseite (Am Kesselborn/ Ecke Am Sportplatz) gegenüber der Burg Zwingenberg steht das Modell der Kasselburg (9) seit 1991 an der Straße. Das ist mal kurz ein kleiner Sprung von Baden-Württemberg nach Rheinland-Pfalz! Genauer steht die im 12. Jh. erbaute Kasselburg im Landkreis Vulkaneifel. Die heutige Ruine ist im Besitz der Verwaltung des besagten Bundeslandes und wird von einem großen Adler- und Wolfspark umgeben. Im Hintergrund ist bereits die nächste Burg zu sehen.



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Direkt hinter der Kasselburg ca. 15 Meter steht im nächsten Vorgarten seit 1983 das Modell der schlesischen Bolkoburg (10). An Ausläufern des Riesengebirges im heutigen Polen steht das 1270 erbaute Original, wenn auch als Ruine. Damals hieß sie noch Burg Hain oder Hainburg.
Heute ist dort ein Heimatmuseum untergebracht.



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Jetzt geht es in eine leichte Rechtskurve immer auf der Straße "Am Kesselborn" entlang "bergauf" zu den nächsten Modellen. Sie stehen direkt neben dem Parkplatz des Stadtbades am Straßenrand.
Das seit 1993/94 hier befindliche Modell der Burg Falkenberg (11) (Bayern) steht direkt neben dem Modell (1993) der Ruine Drachenfels (12) (Siebengebirge, Nordrhein-Westfalen).
Während der Falkenberg im Jahre 1154 erwähnt wurde, ist vom Drachenfels bekannt, dass seine Erbauung 1138 bis 1167 erfolgte.
Beide Modelle auf einem Bild, da sieht man wie dicht diese beieinander stehen.



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Das Modell der Burg Falkenberg (der Besuch des Originals durch mich ist in diesem Jahr geplant).



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Und das Modell der Ruine Drachenfels.



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Das nächste Modell steht den beiden direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite im Vorgarten des Hauses "Am Kesselborn" Nummer 15. Hier hat die "Marksburg" (13) noch völlig „unverputzt“ seit 1985 ihren Platz. Ich denke zu der einzigen unzerstörten Höhenburg am Mittelrhein oberhalb von Braubach muss ich nicht mehr viel sagen. Sie ist Sitz der Deutschen Burgenvereinigung e.V. und in einem Top Zustand. Und hier sind die passenden Fotos vom Modell, das sich leicht hinter Nadelbäumen versteckt.



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Durch Zufall habe ich von hier aus zwischen den Bäumen direkt auf dem Gelände des städtischen Bades noch ein Burgmodell entdeckt. Die Ruine Godesburg (14) steht seit 1994 hier im Bad als Modell. Für das Original im Bonner Ortsteil Alt-Godesberg wurde bereits 1210 der Grundstein gelegt. Wer schon oben auf dem Bergfried gestanden hat kennt die tolle Aussicht über den Rhein.
Nun die Fotos vom Modell der Burg Godesberg.



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In diesem Ortsteil von Gerbstedt hatte ich meinen "Zettel abgearbeitet" und bin zurück am Bahnhof vorbei zum Markt. Hier hielt ich mich links, bin durch die Ottostraße zur Hospitalstraße. Und da stand sie wie in meinem "Plan" verzeichnet, die im hessischen Wetteraukreis beheimatete Burgruine Münzenberg (15), die ja auch als Wetterauer Tintenfass bekannt ist, direkt an der Treppe zur Luisenstraße.



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In meinen Aufzeichnungen war (leider) nur noch ein Modell nicht "abgeharkt". Die Burgruine Arnstein (16). Sie steht auf dem Gelände eines Kindergartens. Na da war ich gespannt! Mir war diese Ruine von meinem Besuch im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) mehr als bekannt und wer den Bericht dazu hier im Forum gelesen hat sicher auch.
Ich hatte Glück und die Kinder waren draußen, also war der Kindergarten geöffnet. Die Erzieherin kam auf mich zu und ich stelle mich und meinen Wunsch, von dem Modell Fotos zu machen, kurz vor. Da sind sie.



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So das waren jetzt 16 Modelle am "Straßenrand" und in Vorgärten sowie eines unter der "Erde". Im Museum bekam ich eine Liste der im Ort befindlichen Burgmodelle, die ich aber aus Zeitgründen, denn im Dunkeln wollte ich nicht weiter suchen, erst in Ruhe zu Hause ausgewertet habe. Nachdem ich die von mir "gefundenen" Modelle abgestrichen hatte, blieben noch weitere 24 übrig!! Na da könnt Ihr Euch vorstellen, das ich nochmals nach Gerbstedt fahren muss!!


Mehr Infos zur Stadt Gerbstedt und den Sehenswürdigkeiten gibt es hier;


http://www.stadt-gerbstedt.de/seite/2300...rdigkeiten.html


Ich hoffe es bekommen viele Leute Lust Gerbstedt einen Besuch abzustatten und vielleicht bei schönem Wetter hier spazieren zu gehen von einem Burgmodell zum anderen.

Übrigens kommen hier auch Eisenbahnfreunde auf ihre Kosten und können ihre Herzen höher schlagen lassen. Um den einstigen Bahnhof herum stehen mindesten 23 Lokomotiven aus Beton auf selbst gefertigten Sockeln. Diese machen auf die "bewegte Vergangenheit der Halle-Hettstedter-Eisenbahn" aufmerksam (und darüber hinaus) und suchen sicherlich "seinesgleichen"!
Auch das Modell der 1835 von Nürnberg nach Fürth gefahrenen Dampfwagen „Adler“ oder die größte und leistungsfähigste Dampflokomotivreihe der UP (Union Pacific Railroad) der Klasse 4000, die als „Big Boy“ in die Geschichte einging, darf hier nicht fehlen.



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Mehr zu den Eisenbahnen hier;

http://www.stadt-gerbstedt.de/fotos/2/74...Cnther-beinert/

Die beiden hier traf ich auch im Ort, sie sagten aber kein Wort.



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Noch einige Ausführungen zum Gerbstedter Wappen werde ich unter dem Thread Wappen einstellen. Zum Schluss noch ein Foto des Wappens auf einem im Museum erhaltenen Anstecker von 2010 zur 1025-Jahrfeier Gerbstedts.



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Die vielen Modelle aus Beton von Burgen, Schlössern, Klöstern, Figuren und Eisenbahnen bilden alles in allem schon den Charakter eines Gesamtkunstwerkes, auch ohne im Guinness - Buch der Rekorde aufgenommen zu sein.
Für mich ist diese Leistung ein Rekord!!!
Rekord ist noch ein Stichwort. Für diesen Bericht habe ich sage und schreibe 335 Fotos bearbeitet und hier eingestellt, so viele wie nie zuvor in einem Bericht (deshalb hat es auch etwas länger gedauert).

Da es die Stadt bisher nicht geschafft hat, eine aktuelle Karte inklusive Beschreibung aller Modelle zu erstellen, wollte ich hier erst mal meine "selbstgeschaffene" einstellen. Durch den Gebrauch vor Ort mit all meinen "Schmierereien" und handschriftlichen Ergänzungen sah diese aber nicht mehr "schön" aus. Außerdem wäre diese leider (noch) nicht vollzählig!! Trotzdem habe ich mich entschlossen, zumindest einen Plan mit Nummern einzustellen, die ich den einzelnen Modellen zugeordnet habe (Siehe Nummern in Klammern bei den Modellen!).
Ich werde mir für den nächsten Besuch eine neue Karte basteln müssen. Vielleicht schaffe ich es dann auch, eine komplette Liste aller Modelle einzustellen.
Hier erst mal die „Vorläufige“! Grün sind die bereits „gefundenen“ und hier im Bild gezeigten Modelle. In den orangenen Straßen befinden sich die noch nicht von mir entdeckten Modelle, die ich beim nächsten Besuch ins Visier nehmen werde. An einigen muss ich so nah vorbeigelaufen sein, dass ich quasi „fast darüber gestolpert“ wäre! Wie gesagt, wenn man um die Existenz der Modelle nicht weiß, sucht man danach auch nicht und kann sie dementsprechend auch nicht finden.




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Ist etwas klein. Wer diese Karte (größer) für einen Besuch haben möchte, kann diese einfach bei meiner unten im Signum stehenden email-Adresse anfordern.

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Vielen Dank für deinen sehr schönen Beitrag / Bericht aus Gerbstedt. Unglaublich, was sich alles zu Burgen und Schlössern finden lässt.

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