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Wer ist Roland?
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Auch der schönste Urlaub geht mal zu Ende. Dafür hatte ich Erholung pur und bin wieder gut in der Mark angekommen. Im Gepäck war nicht nur die Wäsche voller Ostseesand, nein, auch tausende von Fotos und neue Ideen für unser Forum.
Eine Idee war der Roland. Er gehört zur mittelalterlichen Stadt wie die Stadtmauern drum herum, die ja auch Wehrbauten sind! Da sind wir schon bei einer weiteren Idee, mittelalterliche Stadtmauern bzw. was heute noch davon übrig ist, aber dazu später mehr.
Roland ist nicht nur einfach ein männlicher Vorname. Er wird mit Ehre und Ruhm in Verbindung gebracht. Der Name Roland steht auch für ein überlebensgroßes Standbild aus Holz oder Sandstein eines Ritters mit bloßem Schwert als Statussymbol der mittelalterlichen Städte auf Marktplätzen oft in der Nähe zum Rathaus.
Viele mittelalterliche Städte, auch als „Rolandsstädte“ bezeichnet, wollten nach außen ihre Eigenständigkeit mit Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit zeigen.
Es gibt sie in vielen Ländern auf unserer Erde noch im Original oder als Kopien. Ich möchte aber erst einmal das Thema für deutsche Rolandsfiguren anstoßen. Besonders viele gibt es nicht und gerade deshalb bleibt dieses Thema überschaubar. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt. Mal sehen, wie viele wir hier „zusammen tragen“ können!?
Heute noch streiten Historiker über die Herkunft und Bedeutung der Rolande.
Weit bekannt wurde der „Roland“ durch das Rolandslied, das zwischen1075 und 1110 entstand, mit seinen etwa 9094 Versen. Andere Quellen sprechen von 4002 zehnsilbigen Versen in 291 Strophen. Keine Sorge, ich werde diese nicht alle hier niederschreiben.
Dieser Volksheld, damals als Hruotland bezeichnet, soll schon unter Karl dem Großen gedient haben und gefallen sein. Man schreibt das Jahr 778. Lange lange her.
Nun wissen wir warum der Roland Roland heißt und nicht Hartmut oder Siegfried.
Mich interessiert nun, wie Ihr dieses Thema findet und ob wir das schaffen können, alle Rolande hier nach und nach einzustellen!
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Eine sehr interessante Idee! Ich persönlich kenne nur den Roland aus Brandenburg an der Havel und die Rolandssage dazu.
Die Bedeutung des Rolands für die Städte ist für mich klar definiert.
Wikipedia dazu bei Brandenburg an der Havel
"Neben der Betonung der städtischen Eigenständigkeit galt die Errichtung des Brandenburger Rolands auch als Ausdruck der wirtschaftlichen Prosperität der Stadt."
Als Foto hätte ich den Roland aus der Stadt anzubieten.
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Brandenburger Roland
Hallo Mario!!
Gute Idee mit dem Brandenburger Roland. Zeig mal was Du für Bilder dazu hast. Ich würde als Brandenburger natürlich mit dem Roland "von der Havel" anfangen. Vielleicht kann ich noch einiges ergänzen.
Wann warst Du in Brandenburg an der Havel?
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Wer ist Roland?
Zitat:
Original von frank
Eine Idee war der Roland. Er gehört zur mittelalterlichen Stadt wie die Stadtmauern drum herum, die ja auch Wehrbauten sind!
Ich möchte aber erst einmal das Thema für deutsche Rolandsfiguren anstoßen. Besonders viele gibt es nicht und gerade deshalb bleibt dieses Thema überschaubar. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt. Mal sehen, wie viele wir hier „zusammen tragen“ können!?
Ich kenne nur den Bremer, habe da aber kein eigenes Bild von:
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Rolandstatue in Brandenburg an der Havel
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!! Hallo Mario!!
Ich habe mir einige Gedanken gemacht, wie ich „meinen“ ersten Roland, den aus Brandenburg an der Havel, hier am besten vorstelle. Ich hoffe es ist ausreichend, die Daten und Fakten zum Roland in einem „Steckbrief“ zu erfassen.
Mario, aus der Mark Brandenburg so wie ich, wollte auch einige Bilder und die Sage dazu zum gleichen Roland einstellen. Letzte Woche war ich wieder in Brandenburg/Havel, um noch einige Bilder für meinen nächsten Bericht zu „schießen“. Da kam ich an „meinem Freund“ Roland nicht vorbei.
Standort: seit 1946 neben dem Portal des historischen Rathauses (Altstadt), vorher am Marktplatz der Neustadt von 1474 bis 1716, anschließend vor dem Neustädter Rathaus bis 1941
aufgestellt: 1474 (umgestellt 1716, wieder an anderer Stelle aufgestellt 1946)
Besonderheit: kleine Mulde auf dem Kopf, hier wächst das sogenannte „Donnerkraut“ oder „Hauswurz“, soll vor Blitzschlag schützen!
Bemerkungen: Die Umsetzung 1716 erfolgte, weil der Roland die preußischen Garnisonstruppen beim Exerzieren störte. 1941 ausgelagert und vergraben, sonst wäre er wie das Neustädter Rathaus bei der Bombardierung 1945 zerstört worden.
Man vermutet einen hölzernen Vorgänger von 1402.
Einen „Doppelgänger“ in Form einer Kopie wurde bereits 1905 hergestellt und vor dem Eingangsportal des Märkischen Museums in Berlin aufgestellt.
Und hier einige Bilder vom Roland.
So steht er schon seit 1946 vor dem Rathaus der Brandenburger Altstadt.
Quelle: frank
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Roland ganz nah!!
Quelle: frank
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Von allen Seiten.
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Auf die Rückseite des Roland möchte ich besonders verweisen, da sie uns viel über ihn verrät. Die Jahreszahlen der Aufstellung 1474 sowie die der Renovierungen 1556 und 1930 (steinmäßig) beispielsweise.
Quelle: frank
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Und zum Schluss noch einige Details von Kopf mit „Donnerkraut“ über die Füße bis zum Sockel mit Steinmetzzeichen, wäre was für Groschi!!
Quelle: frank
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Der Roland und das Rathaus stehen auf der europäischen Route der Backsteingotik. Die Stadt hat an den historisch besonderen Gebäuden solche informativen Hinweistafeln in Deutsch und english angebracht. Ganz toll.
Quelle: frank
Ich hoffe hier werden noch mehr im Lauf der Zeit dazukommen.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von frank: 24.07.2013 10:36.
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Halllo Frank,
das hast du ja schon Bilder gepostet. Auf jeden Fall viel bessere als ich aus dem Archiv habe.
Dennoch, eine Sage erzählt vom Raub des Rolands in Brandenburg an der Havel. Als die Stadt sich noch in Altstadt und Neustadt gliederte, waren die Neustädter eifersüchtig auf die priviligierte Altstadt. Daher beschloss Letztere den damals hölzerne Roland zu stehlen. Dies tat man auch, in einer Winternacht, als der Fluss gefroren. Dieser stand dann vor dem Rathaus der Neustadt! Man hat sich also sehr gefreut über den Streich. 1474 verwitterte dieser und man schaffte einen steinernen Roland - der heute wieder in der Altstadt steht!
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Hallo Mario!!
Das der "Vorgängerroland" aus Holz war ist zwar bekannt, aber so habe ich die Geschichte (Sage) noch nicht gehört. Ganz toll!
Das mit den Bildern hatte sich kurzfristig so ergeben. Da war ich bereits zweimal in der Stadt und da kam ich am Roland nicht vorbei!!
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Hallo Mario!!
Sollest Du die Sagen noch finden oder auch verkürzt aus dem Gedächtnis aufschreiben, haben wir genau dafür einen Extrafred. Dort stehen schon einige Sagen drin und es werden mehr auch dank Deiner Hilfe.
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Wo ist der Roland.....?
Denkmal des Monats - August 2013
Die Brakeler Rolandsäule (Brakel) in Ostwestfalen Lippe ist ein Kleinod auf dem Marktplatz.
Es gibt auch noch etwas zum nachlesen:
__________________ Ich weiß, dass das was ich nicht weiß, das einzige ist was ich wirklich weiß
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Rolandstatue in Prenzlau
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Der Roland, den ich Euch heute vorstellen möchte, steht in der uckermärkischen Kreisstadt Prenzlau. Im Mittelalter gehörte Prenzlau zu den vier größten Städten der Mark und konnte sich mit Frankfurt an der Oder, Stendal oder auch Berlin-Neuköln auf eine Stufe stellen.
Zu den Daten/Fakten;
Standort: Marktplatz am Gebäude der Volksbank (Kleine Friedrichstraße)
Aufgestellt: 1495/96
Renoviert: 1606
Neu aufgestellt: 10.06.2000, Nachbildung (Bildhauer Thoralf Jäckel)
Höhe: 4,70 m
Material: Sandstein
Besonderheit: 1737 durch starken Sturm zerstört,
Quelle: frank
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Quelle: frank
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Quelle: frank
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1783 wurde aus dem Rumpf ein Obelisk mit vasenförmiger Urne gemeißelt. Diesen Stein stellte man an alter Stelle, statt eines neuen Rolands, auf. Die Steinreste, die übrigblieben, wie Arme, Beine, Kopf und Schwert wurden 1743 vergraben. Gefunden hat man diese wieder 1877, als man das Fundament für’s neue Kriegerdenkmal aushub. Die Fundstücke kamen nach Berlin ins Märkische Museum und von dort wieder zurück nach Prenzlau im Jahre 1899. Zu sehen sind diese noch heute im Prenzlauer Kulturhistorischen Museum im Dominikanerkloster.
Bemerkungen: Der hölzerne Vorgänger wurde beim großen Stadtbrand 1483 vernichtet.
Noch eine kleine Geschichte zur „Bürokratie“ im 18. Jh.
Nachdem 1737 der alte Roland durch einen starken Sturm umstürzte und zerbrach, wollte man einen neuen Roland. Der Bildhauer Glume aus Berlin bekam vom Magistrat von Prenzlau eine Anfrage, eine neue Zeichnung mit Vorkostenanschlag zu erstellen. Im Oktober 1741 bad der Magistrat um Genehmigung einen neuen Roland aufstellen zu dürfen und im Februar 1742 erneute Anfrage zur Wiederaufrichtung eines Rolands. Beides wurde von den Behörden verweigert.
Zum Obelisken (aus Rolandsrumpf) gibt es auch noch eine Anekdote. Ganz kurz; 1838 vom Leiterwagen überfahren, aus dessen Rest ein neuer Obelisk angefertigt, überliefert, das 1876 zum Zettelankleben benutzt, 1877 Standortwechsel vom Ober- zum Untermarkt (bis 1965), 1884 rannte ein durchgegangenes Gespann vom Pächter Krüger aus Dauer gegen das Denkmal, wobei die Urne verloren ging, die Pyramidenspitze entstand, die wiederum 1945 verloren ging, Reste vom Obelisk waren erst im Museum und nun im Rosengarten der LAGA.
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Rolandstatue in Halberstadt
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Halberstadt wird nicht umsonst als das "Tor zum Harz" bezeichnet. Schon wenn man aus Richtung Magdeburg auf der Bundesstraße 81 auf Halberstadt zufährt, kann man im Hintergrund den an diesem Tag von Sonnenstrahlen hell erleuchteten Brocken mit seinen "Aufbauten" erkennen.
Meine Ziele an diesem wunderschönen Tag waren nicht nur die Altstadt mit dem Rathaus und natürlich dem davor stehenden Roland, sondern auch der Dom mit dem weltberühmten Domschatz und weitere Kirchen und noch eine kleine Überraschung, die ich später verrate.
Heute, jetzt und hier geht es "nur" erst mal um den Roland von Halberstadt. Bereits im Jahre 989 wurde der Stadt durch Otto III. das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen. Was viele nicht vermuten würden, ist, dass Halberstadt 1367 Mitglied der Hanse wurde! Aber zurück zum Roland.
Kurz die wichtigsten Fakten.
Standort: seit 1433 vor dem Rathaus (Westseite) am Holzmarkt, von 1948 - 1998 zwischenzeitlich an der Martinikirche, jetzt wieder vor dem neuerrichteten Rathaus
Ein Bild aus dem Internet zeigt wie es 1936 mit den alten Fachwerkhäusern aussah und wie es heute aussieht.
Quelle: Internet
Quelle: frank
Höhe: 4,20 Meter, mit Sockel 5,25 Meter
Hier in voller Größe mal mit und mal ohne Schatten;
Quelle: frank
Quelle: frank
Quelle: frank
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Material: Halberstädter Sandstein, geschaffen von Steinmetzen aus Parlau/Böhmen
Renoviert: 1998 abgeschlossen
Besonderheit:
- älteste originale Figur dieser Art (erste Erwähnung Vorgänger aus Holz 1381), nur der Bremer Roland ist älter, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte verändert,
Quelle: frank
- eingemauert überstand der Roland den Bombenhagel am 8. April 1945, leider nicht das Rathaus und 82 % der Altstadt
Noch ein Bild von 1936 aus dem Internet und von heute.
Quelle: Internet
Quelle: frank
- Schild mit doppelköpfigem Reichsadler
Quelle: frank
- rechte Hand mit zweischneidigem Schwert "Durendal"
- Prunkgürtel mit Schriftzeichen und Jahreszahl (leider schlecht zu erkennen)
Quelle: frank
Quelle: frank
Der Kopf in der Großaufnahme.
Quelle: frank
Und im Model gibt es den Halberstädter Roland auch vor dem Rathaus.
Quelle: frank
Auf eine Briefmarke der DDR hat es der Halberstädter Roland geschafft, sowie bereits 1920 auf einem Notgeldschein.
Quelle: Internet
Quelle: Internet
Bei Euch steht auch ein Roland in der Nähe oder Ihr macht Urlaub und besucht eine Stadt mit einem Roland?? Na dann Ihr wisst schon, her damit, bitte!! Hier sind Eure Bilder gut „aufgehoben“.
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Roland vor dem Märkischen Museum in Berlin
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde, liebe „Rolandfreunde“!!
Der Roland wird Euch bekannt vorkommen, da er bereits im Original von mir vorgestellt wurde. Der "Zwilling" oder auch "Doppelgänger" des originalen Rolands in der Stadt Brandenburg an der Havel steht als Kopie in Berlin (Mitte) vor dem Märkischen Museum am Köllnischen Park.
Quelle: frank
Quelle: frank
Quelle: frank
Quelle: frank
Quelle: frank
Diese Kopie wurde 1905 aus Muschelkalkstein gefertigt.
Neben dem Roland steht auf der dort angebrachten Bronzetafel;
"DER ROLAND
VON BRANDENBURG
1474
KOPIE 1905
HERGESTELLT FÜR DAS
MÄRKISCHE MUSEUM"
Quelle: frank
Übrigens der Bau des Märkischen Museums wurde 1899 begonnen und 1904 beendet. 1908 erfolgte erst die Übergabe des fertig eingerichteten Museums. Architektonisch hat man einen Teil der Fassade der St.Katharinenkirche in Brandenburg an der Havel und den Turm, der die Gebäude des Museums überragt, ist dem Bergfried der Bischofsburg in Wittstock an der Dosse nachempfunden.
Geschlossen wurde das Märkische Museum zu Beginn des Zweiten Weltkrieges und die Sammlungen ausgelagert. Das war auch gut so, denn die Gebäude wurden noch in den letzten Kriegstagen stark beschädigt.
Die Sammlungen zeigen die Entwicklung der Mark Brandenburg über viele Jahrhunderte.
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Rolandfigur in Quedlinburg
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Ein weiteres "Mitglied in unserer Rolandfamilie" ist der Roland aus (in) Quedlinburg. Harzlich Willkommen!!
Wieder war frank auf Tour in der Harzregion. Diesmal musste die Stadt Quedlinburg "dran glauben".
Sebastian war auch kürzlich dort habe ich gelesen. Vielleicht hast Du Bilder vom Rathaus mit Roland ohne Touristen davor!?
Kurz die wichtigsten Fakten.
Standort heute: vor dem Rathaus (Südwestecke), links der Haupttreppe mit Eingangsportal
Quelle: frank
Das Quedlinburg über 1000 Jahre alt ist kann man auch hier am Rathaus nachlesen.
Quelle: frank
Errichtet: um 1440 (andere Quellen sprechen von 1426 und 1433, in Ratsrechnungen erstmals 1460), zählt mit zu den ältesten Rolandfiguren (1477 zerschlagen), Bildhauer unbekannt
Wieder errichtet (Neuaufstellung): 1869 auf Wirken des damaligen Bürgermeisters Dr. Heinrich Gustav Brecht, nach 400 jährigem "Dornröschenschlaf" auf dem ehem. Ratskellerhof unter einem Schutthaufen, feierliche Einweihung am 19.04.1869 " bei der 2. Hauptversammlung des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde".
Höhe: 2,75 Meter (einer der Kleinsten)
Material: Buntsandstein
Renoviert: 13.12.2013 (auch neue Nase), Ende 1990 neue Beleuchtung vor dem Sockel
Besonderheiten: 1477 wurde der Roland vom Sockel gestürzt und in mehrere Stücke geschlagen während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Äbtissin Hedwig (Herzogin) von Sachsen (1458-1511) mit ihren Brüdern Ernst und Albrecht von Sachsen gegen die Stadt Quedlinburg.
Vor dem Gildehaus der Gewandschneider (Markt 5), dem ehemaligen Standort des Rolands, wurde bei der Neugestaltung des Marktplatzes 2013 das alte Fundament des damals zerschlagenen Rolands gefunden.
Der niedrige Zaun um den Roland herum ist auch nicht alltäglich. Bei den bisherigen vorgestellten Rolandsfiguren gab es keinen. Die standen auch erhöht auf einem Sockel und keiner konnte ihnen auf die Füße "treten".
Auf den Bildern ist gut das umgehängte Schild, leider ohne Wappen, und das senkrecht erhobene Schwert in der rechten Hand zu sehen Die linke Hand befindet sich am Dolch.
Wieder habe ich Bilder mitgebracht, die den Roland von Kopf
Quelle: frank
bis Fuß zeigen.
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Ich näherte mich dem Roland vom Marktplatz aus. Leider war durch den Markttag ein Gewimmel in der Stadt, so dass ich nicht frei auf den Roland vor dem Rathaus blicken konnte. Trotzdem habe ich es geschafft, den Roland und das zu seinen Füßen befindliche Stadtwappen zu fotografieren, ohne einen der vielen Touristen mit aufs Bild zu bekommen. Das war nicht so einfach. Aber mit etwas Geduld hat es denn doch geklappt.
Quelle: frank
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Wenn man in sein von der Geschichte, so wie sein ganzer Körper, gezeichnetes Gesicht sieht, kann man nur erahnen, was ihm in den vielen Jahren außer Standortwechsel, zerschlagen werden und 400 Jahre verschüttet zu sein, noch alles geschehen ist.
Vergleicht man die bildhauerische Qualität des Quedlinburger Roland mit denen beispielsweise in Halberstadt oder Brandenburg an der Havel, so kann man schon, auch als Laie, feststellen, dass dazwischen „Welten“ liegen! Ist er vielleicht älter als bisher angenommen oder war der unbekannte Bildhauer deshalb unbekannt, weil seine Arbeit nicht „so detailgetreu“ wie es andere bekannte Bildhauer getan haben!?
Egal. Seine Einmaligkeit macht ihn zu etwas ganz Besonderem.
So eine Stadtbesichtigung ist nicht nur anstrengend und macht doch Spaß, nein, es war an der Zeit, mir eine kleine Erfrischung in Form eines leckeren Eises zu gönnen. Immerhin war ich an diesem herrlichen nicht zu warmen sonnigen Tag auch schon oben auf dem Schlossberg.
Das Eis bekam ich beim "kleinen Bruder" des Quedlinburger Rolands. Dieser hängt an einem Fachwerkhaus rechts hinter dem Rathaus, in dem heute unter anderem ein Cafe' mit Kuchen und natürlich leckerem Eis (kann ich empfehlen) zu finden ist. Das Haus sind eigentlich 7 Häuser in einem und ein Cafe' in 7 Häusern stellt damit auch eine Besonderheit in Deutschland dar.
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Herkunft: FFM
sehr sehr schön, auch sehr schöne fotos
ne ich war net in quedlinburg. ich war 2012 ein wochenende in wernigerode und hatte es eigentlich vor.
wir sind aber nach blankenburg und ilsenburg und haben es dann net mehr geschafft leider.