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Zum Ende der Seite springen XIII. Potsdamer Schlössernacht 1 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,00
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Daumen hoch! XIII. Potsdamer Schlössernacht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Burgen- und Schlösserfreunde!!

Wie versprochen hier ein kurzer Bericht von der XIII. Potsdamer Schlössernacht, die in diesem Jahr am 20.08.2011 stattfand. Ich habe es mir wieder einmal nicht leicht gemacht bei der Auswahl der Bilder, aber seht selbst.



Es wurde schon viel über die Potsdamer Schlössernacht geschrieben, wie zum Beispiel;

„Zu Besuch bei Friedrich II. „

oder

„Flanieren im Schlossgarten wie einst die Könige...“

Ludwig Tieck (1773-1853) würde, wenn er heute die Schlössernacht miterlebt hätte, so sagen;

„Mondbeglänzte Zaubernacht, die den Sinn gefangen hält,
wundervolle Märchenwelt, steig auf in der alten Pracht.“

Noch ein paar Worte zu Potsdam, Brandenburgs Landeshauptstadt und ehemalige preußische Residenzstadt mit vielen einzigartigen Schloss- und Parkanlagen. Bereits 1990 wurden die Kulturlandschaften von der UNESCO als größtes Ensemble der deutschen Welterbestätten in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Hier geht es immerhin um ca. 500 ha Parkanlagen!!

Und einer dieser atemberaubenden Parkanlagen ist die von Sanssouci, in dem nicht nur Friedrich der Große „Ohne Sorge“ flanierte.
Heute waren es, um den Park zu schonen, „nur“ 33000 Besucher, die auf den ca. 14 km beleuchteten Wegen lustwandelten, teilweise in historischen Kostümen.
Normalerweise ist der Park nachts geschlossen.
Die Schlösser, Statuen, Pavillons und Bäume wurden so stimmungsvoll erleuchtet, dass sie wie eine traumhafte Kulisse aussahen. Märchenhaft!!
Märchenhaft war auch das Wetter, denn Friedrich der II. hatte Temperaturen von über 20 C° und Sonnenschein „befohlen“. Kichern


Dann ging es los.
Nach dem Einlass (ab 17 Uhr) besuchten wir erst mal den „Müller von Sanssouci“ in seiner historischen Mühle, bekannt durch den Streit mit dem alten Fritz.



Der über immer schmaler und steiler werdenden Treppen erfolgte Aufstieg wurde mit einem klaren Weitblick über Potsdam und zur Nikolaikirche belohnt.



Schon Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig) gab 1736 die Erlaubnis zum Bau einer Windmühle. Somit ist schon mal geklärt, welches Objekt ältere „Rechte“ hatte. Mühle oder das im Jahre 1745 – 1747 errichtete Sommerschloss Sanssouci!! Wobei die Mühle von heute nicht mehr die von einst ist. 1786 wurde die damalige bereits verfallene Mühle abgetragen und von 1787 bis 1791 durch eine Neue ersetzt. Bezahlt hat das ganze der Nachfolger Friedrichs II., Friedrich Wilhelm II.
Der letzte Müller trat 1858 von seinem Pachtvertrag zurück und da der König weitere Bewerber ablehnte, konnte die Mühle mit Genehmigung „von höchster Stelle“ ab 1861 bereits besichtigt werden.
Leider blieb das Bauwerk vom Zweiten Weltkrieg nicht verschont. Zwischen Schloss Sanssouci und Mühle wurde ein Panzer der Roten Armee durch eine Panzerfaust getroffen und auch die Mühle brannte darauf nieder.
1983 begann die Handwerkskammer Potsdam mit der Instandsetzung des steinernen Sockels.
Aus finanziellen Gründen konnte der eigentliche Wiederaufbau erst 1991 weitergeführt werden. Seit 1995 wird die sogenannte Galeriewindmühle von der 1990 gegründeten Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. betrieben.




Und die Mühle bei Nacht!!



Direkt unterhalb der Mühle befinden sich die von 1771 bis 1775 errichteten „Neuen Kammern“.



Der Vorgängerbau war eine Orangerie (1745), von der noch heute die Rampen für die schweren Kübelpflanzen zu sehen sind.

Weiter ging es gemütlich über einen der vielen Biergärten zum Schloss Sanssouci. Dort liefen wir auch dem „Hausherren“ in die Arme. Grinsen





Dass es ein Schloss gibt, dessen Besitzer „ohne Sorge“ leben, kann man sich kaum vorstellen.
Allein die hohen Auflagen des Denkmalschutzes lassen viele „Schlossherren“ kaum noch ruhig schlafen.
Die Ehrenhofkolonnaden hinterm Schloss Sanssouci waren auch ein Hingucker!!



Das im Stil des Rokoko 1745-1747 errichtete Sommerschloss war eines der Besuchermagneten im weitläufigen Park. 1840-1842 wurde die Verlängerung der beiden Seitenflügel durch Friedrich Wilhelm IV. in Auftrag gegeben.
Auch die letzte Ruhestätte mit der Grabplatte auf der Gruft Friedrich II. war von hundert Begeisterten umlagert. Sie war nicht nur mit Blumen sondern auch mit Kartoffeln „belegt“. Freude



An den Pavillons links und rechts vor dem Schloss scheint Tag und Nacht die Sonne.



Hinter dem Schloss konnte man gut den Ruinenberg sehen. Dort befindet sich der ab 1748 erbaute Wasserspeicher für die Fontänen im Park. Dieser wurde mit künstlichen Ruinen „verkleidet“.





Übrigens dieser Springbrunnen ist kein Springbrunnen, sondern eine der schönsten Viehtränken der Welt!!



Auch hier begegneten wir einem komischen Pärchen!!



Weiter ging es die Weinbergterrassen hinunter Richtung Chinesischem Teehaus. Die Schatten der Statuen sind schon was Besonderes.







Dieser von 1755 bis 1764 nach Skizzen des Königs erbaute Gartenpavillon wird von einem
sitzender Mandarin auf der Kuppel bekrönt. Die lange Bauzeit erklärt sich durch Unterbrechung im siebenjährigen Krieg.

Und da auch ein König mal den Wunsch hatte zu baden, wurden von 1829-1840 die
Römischen Bäder errichtet. lachen
Ein Bad, in dem nie gebadet wurde. Ich könnte mir schon vorstellen, dort zu baden!
Italien lässt Grüßen!!





Jetzt wurde es wirklich langsam dunkel.

Unser Weg führte uns weiter zum Sommersitz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. zum Schloss Charlottenhof.
Dieser bekam gemeinsam mit seiner Gemahlin Elisabeth Ludovika von Bayern das Schlossgelände mit dem damals schon vorhandenen Vorgängerbau (Gutshaus) als Geschenk zu Weihnachten von seinem Vater Friedrich Wilhelm III.
Auf den Grundmauern des vorhandenen Gutshauses wurde mit sparsamen Mitteln von 1826 bis 1829 durch Karl Friedrich Schinkel und seinem Schüler Ludwig Persius das kleine Schloss im klassizistischen Stil erbaut. Den Namen Charlottenhof bekam das Schloss von der früheren Besitzerin des Gutshauses (1790-1794), die Frau des Kammerherrn Maria Charlotte von Gentzkow.









Die Kamera war nicht betrunken, da waren wirklich zwei Tierstatuen!!



Nach einer kurzen Stärkung ging es weiter durch den Park.



Die Musik und der Gesang zogen uns zum Freundschaftstempel. Diesen kleinen Rundtempel ließ König Friedrich II. für seine 1758 verstorbene Lieblingsschwester, die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, zwischen 1768 und 1770 durch Carl von Gontard errichten.



rechts Sitzstatue der Wilhelmine von Bayreuth!!


Jetzt kamen wir langsam dem Neuen Palais näher und auch die Besucherdichte nahm zu.





Das Neue Palais ist in Potsdam das größte Schloss. Es wurde nach dem Siebenjährigen Krieg durch Friedrich II. in Auftrag gegeben und von 1763 bis 1769 erbaut. Diese bedeutende barocke Schlossanlage Preußens sollte zeigen, Preußen ist noch da. Ein Zeichen der Macht.
Wenn man vor dem Schloss steht, fühlt man sich sehr klein. Die Größe ist schon gigantisch.
Ein Rokokotheater, vier Festsäle zum feiern und über 200 Räume wie z.B. fürstliche Suiten lassen den Platz in den historischen Mauern nur erahnen.
Die Fassade und die Dachbalustrade!! Hier stehen über 400 Statuen aus der antiken Götterwelt.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten!!










Auch die dem Ehrenhof des Neuen Palais gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude (Communs) mit der zurzeit eingerüsteten Kolonnade sind gewaltig. Die Ausdehnung der Kolonnade entspricht genau der Breite des Ehrenhofes. Das wirkt perfekt!!





Nach der Zeit Friedrichs des Großen war das Barockschloss nur noch selten in Benutzung.
Richtig Leben zog erst wieder 1859 mit der Familie des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich III. (99-Tage-Kaiser im Jahre 1888) ein. Man nannte damals das Palais auch Schloss Friedrichskron. Ein vorhandener Wassergraben wurde zugeschüttet und viele Modernisierungsmaßnahmen wie z.B. die Installation einer Dampfheizung, Badezimmer, elektrisches Licht oder ein Fahrstuhl (1903) durchgeführt.
Museumsschloss wurde es erst nach der formellen Abdankung Kaiser Wilhelms II. und dem Thronverzicht 1919 des Kronprinzen Wilhelm.

Auch hier begegneten wir dem Alten Fritz, auf der Bühne!





Die Zeit verging wie im Fluge. Alle Objekte zu besichtigen ist nicht zu schaffen. Dafür haben wir die Besuchten genossen. Ins innere der Schlösser zu gelangen haben wir meistens vermieden, die langen Schlangen davor waren abschreckend.
Dafür war die Besichtigung von außen eine „Augenweide“. Und dann eine halbe Stunde nach Mitternacht war es denn soweit. Der krönende Abschluss der Schlössernacht war das imposante Höhenfeuerwerk! Hier mal einige Aufnahmen von fast zweihundert. Übrigens habe ich in dieser Nacht 600 Bilder gemacht. Da ist mir das heraussuchen der passenden Fotos richtig schwer gefallen.











Wer jetzt denkt das war’s, weit gefehlt!!
Nach dem das Feuer „erloschen“ war, setzte sich die Besucherkarawane in Bewegung Richtung Ausgänge. Ein Stück den Hauptweg entlang bogen wir nochmals links ab direkt auf die toll beleuchtete Neue Orangerie (Orangerieschloss) zu. Da kam mir noch zu später Stunde Seine Majestät persönlich auf dem Pferd entgegen geritten!!





Friedrich Wilhelm IV. ließ von 1851 bis 1864 dieses Bauwerk nach seinen Skizzen im Stil der italienischen Renaissance errichten. Hier waren ehemalige Gästeappartements und Bedienstetenwohnungen untergebracht. Der größere Teil dient der Überwinterung der exotischen Kübelpflanzen aus dem Park von Sanssouci. Im Gemäldesaal sind Kopien des Malers Raffael zu sehen.
Der „Grüne Bogenschütze“ steht auch nachts mit gespanntem Bogen im Park!!



Hier gibt es noch mehr Infos;
http://www.potsdamer-schloessernacht.de/


Auch die schönste Nacht des Jahres geht einmal zu Ende. Mein Ende war gegen 03 Uhr.

Wer Lust bekommen hat mal an der Schlössernacht in Potsdam teilzunehmen, rechtzeitig Karten besorgen für August 2012!!

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Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
01.09.2011 21:00 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Frank,

danke für Deinen tollen Bericht.
Kann mir denken, das es ein sehr schöner Tag war.

Lieber Gruß aus Düsseldorf... Silvia
02.09.2011 20:22 solitaire ist offline E-Mail an solitaire senden Beiträge von solitaire suchen Nehmen Sie solitaire in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Frank
schöne Bilder hast da mitgebracht. Wäre ich länger in Lübbenau gewesen, hätte ich mir die Potsdamer Schlössernacht auch angesehen. Der Park mit Schloss und allem drum und dran ist einfach traumhaft und Deine Bilder zeigen die Atmosphäre wunderbar.
Danke, dass Du sie zeigst und Dir soviel Mühe gemacht hast. :)

liebe Grüße
Ute

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Ute
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03.09.2011 18:38 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
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