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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Ute in Brandenburg
Hallo Ute!!
Vielen Dank für die Bilder aus Bomsdorf.
Ich als alter (zugezogener) Brandenburger habe es noch nicht geschafft, dieses tolle Anwesen zu besuchen. So wie hunderte von Schlössern, Herrenhäusern, Gutshäusern und auch Burgen warten noch auf meinen "hohen" Besuch.
Das wollte ich kurz noch loswerden. Wo ist nun mein Bericht zum Schloss Heinersdorf und wo sind die Stuckdecken??
Bin Gleich wieder da!!
__________________ Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Stuckdecken (um 1700) im Schloss Heinersdorf
Hallo Burgen- und Schlösserfreunde, da bin ich wieder!!
Ich habe es bereits im letzten Jahr versprochen, einen kleinen Bericht über die Stuckdecken von Schloss Heinersdorf einzustellen. Leider ist er erst jetzt fertig geworden. Ganz fertig ist übertrieben!! Nach den Abschlussarbeiten an den Stuckdecken kommen neue Bilder und dann wird der Bericht bestimmt fertig!
Die Dreiflügelanlage liegt im Landkreis Märkisch Oderland in der Nähe von Müncheberg östlich von Berlin.
Das Schloss Heinersdorf hatte ich auf meiner Tour 1/2011 durch Brandenburg im Lebuser Land erwähnt, bin aber nicht weiter darauf eingegangen. Das war genau am 06.04.2011. Ich hatte nur ein Foto von außen eingestellt. Und damit möchte ich auch gleich beginnen. Gut zu erkennen ist, dass das Dach renoviert wurde, immerhin liegen über drei Jahre zwischen den beiden Aufnahmen!!
Quelle: Frank 2011
Quelle: Frank 2008
Am Anfang möchte ich erst mal die drei größeren Bauphasen in der langen Geschichte des Schlosses Heinersdorf nennen.
Phase 1; das Haupthaus (Mittelbau) mit den einmaligen Stuckdecken (um 1700) ist von 1680
Phase 2; Um- und Ausbau, sowie Anbau der beiden Flügelbauten anfangs noch mit Flachdächern in den Jahren 1885/1887
Phase 3; 1913 erhielten die Seitenflügel Mansarddächer und ein Wintergarten wurde angebaut
Kommt einfach mit zu einer kleinen Innenbesichtigung!!
Durch den Altan, wir würden heute Vordach sagen, stehen wir schon vor der alten Eingangstür. Hier braucht man nicht mehr zu klingeln, es kommt (noch) keiner zum öffnen!!
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Schon sind wir drin im Treppenhaus mit gefliestem Fußboden und Stuckdecke.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
In den unteren Räumen befinden sich die einfachen Stuckdecken wie hier im Eck- oder Fremdenzimmer.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Interessanter sind natürlich die reich verzierten aufwendig gestalteten Stuckdecken im Obergeschoß (Beletage). So wie hier im ehemaligen Roten Salon. Die gefällt mir persönlich mit am besten!
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Oder gleich im Nachbarraum das Kaminzimmer.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Da hat sich jemand wirklich „Mühe“ gegeben mit der Verlegung des Ofenrohres!? Dafür sind die Putten links und rechts ganz toll gemacht.
Von hieraus gelangt man auch in den ehemaligen Wintergarten von 1913.
Quelle: Frank
Leider habe ich vom Herrenzimmer bzw. von der Stuckdecke des Herrenzimmers keine Bilder gefunden. Da war alles Baustelle! Weiter zum Jagdzimmer.
Quelle: Frank
Der große Saal in der gleichen Etage war auch komplett gesperrt. Alles war abgestützt!
Quelle: Frank
Und so sieht es eine Etage darüber aus. So werden die schweren alten Decken entlastet.
Quelle: Frank
An den Heizkörpern habe ich zufällig etwas entdeckt, das kennt man heute nicht mehr. Verzierungen!!
Quelle: Frank
Dieses Bild zeigt den Altan im Ehrenhof.
Quelle: Frank
Für alle die mehr wissen wollen, gibt es vom Freundeskreis der Schlösser und Gärten der Mark ein Heft
Hallo Frank, verfällt dieses letzte Schloss gerade in seine Einzelteile? oder wird sich darum gekümmert?
Ich bin zwar nicht so ein großer Fan von solchen Anlagen, aber dennoch sollte es für uns und die Nachwelt erhalten bleiben.
Was ich aber Klasse finde sind so Details wie den Wintergarten die verzierten Heizungen oder die schönen Treppenhäuser, so wie den schönen Eingang mit einer Terasse darauf.
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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Hallo Susanne!!
Dieses Schloss ist nochmal mit einem "blauen Auge" davongekommen.
Wenn Du die ersten beiden Bilder vergleichst, ist ganz gut zu sehen, wie sich die Dachhaut zum Guten verändert hat.
Man sagt, ein Haus steht oder fällt mit dem Dach!! Da ist viel dran, aber aber das Dach alleine machts natürlich auch nicht.
Ein Anfang ist gemacht und immer mehr Einwohner von Heinersdorf sowie von Steinhöfel und Umgebung werden auf Ihren "Schatz, das Schloss" aufmerksam.
Ich werde dranbleiben und wenn ich Neues weiß werde ich auch dazu berichten.
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Burgen- und Schlösserfreund frank
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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Burgen in Brandenburg - Burg Friedland
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Heute möchte ich zu dem kommen, was ich vor „langer“ Zeit versprochen habe. Zur Vorstellung weiterer Burgen in der Mark Brandenburg. Einige habe ich bereits vorgestellt, wie z.B. Burg Lenzen, die Plattenburg oder Burg Storkow. Letztere Burg gehört zu den sogenannten drei Streleburgen, so wie die Burg Friedland!
Ich möchte Euch heute wieder zu einer Burgbesichtigung „einladen“. Kommt doch einfach mit!
Zur Lage;
Friedland befindet sich im Landkreis Oder-Spree in der Nähe von Beeskow und soll die kleinste Stadt in Brandenburg sein!? Früher habe ich mal gelesen, sie wäre die kleinste Stadt in der DDR gewesen. Früher war vieles anders!
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Kurz zur Geschichte;
- 13. Jahrhundert Errichtung einer Wasserburg
- 1301 Ersterwähnung als „Castrum et Oppidum Vredeburch“
- 1350 wird der heutige Name Friedland in der Bannbulle des Papstes Clemens VI.
- 1485 neuer Besitzer Nickel von Köckeritz
- nach 1500 kam die Burg an den Johanniter-Ordensmeister Georg von Schlabrendorf (1491 – 1527) und später an seinen „Ordensbruder“ Veit von Thümen (vor 1510 – 1543)
Dieser Veit von Thümen musste damals (1523) einen sehr hohen Preis bezahlen, nämlich 21500 Gulden! Zum Vergleich; der Nürnberger Burggraf Friedrich (Hohenzollern) brauchte für die komplette Mark Brandenburg 1411 „nur“ 100000 Gulden an den König Sigismund berappen!! (Was für ein Schnäppchen!)
- 1623 durch Brand bis auf die Fundamente zerstört und nach 1630 schlossähnlich durch den Herrenmeister Adam Graf zu Schwarzenberg wiederaufgebaut. Dies ist durch eine Inschrift im Deckenbalken des Turmes belegt.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
- 1635 endete die böhmische Landesherrschaft
- bis 1815 in sächsischer Hand, dann an Preußen
- 1875 die Burg wird durch die Stadt erworben
- 1934 kurzzeitig Getreidelager und anschließend Einrichtung einer Führerschule des Reichsarbeitsdienstes
- nach 1945 Wohnungen für Flüchtlinge
- 2000 Generalsanierung der Burg im Außenbereich abgeschlossen
- 2008 jährliche Veranstaltungen wie Indie-Rock-Festival und Rock Oder Spree
Quelle: Frank
So, genug zur Geschichte, lasst uns das „Gute Stück“ mal besichtigen!
Zunächst ein Blick vom Parkplatz, der sich direkt vor der Burg befindet und die Benutzung auch noch kostenlos ist, auf die Burg. Rechts der Turm und links die Burgschänke.
Quelle: Frank
Um in die Burg rein zu kommen müssen wir durch die Toranlage.
Ein Foto von mir, ergänzt durch ein Bild aus der Ausstellung im Inneren der Burg. Kompliment an den/die Künstler/in.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Zunächst durch das erste Tor, das weit für Besucher offen steht. Natürlich zu sehen die eingeschnitzten Kreuze der Johanniter.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Gleich das nachfolgende zweite Tor hinterher. Hier ist sehr schön die Besitzerfolge mit Wappen und Jahreszahl zu sehen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Im Burghof angekommen, sehen wir den Palas und den Wohnturm. Auch Schießscharten möchte ich Euch von beiden Seiten zeigen.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Auch dieser Stein, der seitlich neben der Toranlage vor dem Wohnturm außerhalb der Kernburg steht, ist hier ein Muss, da er doch die Wahrheit verkündet, die leider nicht alle auf diesem Planeten wissen oder nicht wissen wollen! In den Köpfen der Menschen muss ein Um- und Nachdenken stattfinden und zwar jetzt!! Man kann es täglich in den Nachrichten sehen und hören, was alles auf unserem (noch blauen Planeten) passiert. Jeder einzelne kann zur Erhaltung beitragen und sei es das gebrauchte Tempo, das ausgekaute Kaugummi oder die Kippe, die man nicht auf die Straße sondern in die dafür vorgesehenen Behälter entsorgt. Noch schlimmer sind die, die ihren Müll in den Wald fahren. Früher hätte man diese Strolche an den nächsten Baum gehängt!! Sorry, musste mal raus!
„Es gibt nur eine Erde, eine zweite gibt es nicht“
Quelle: Frank
Und für alle EM besessenen und die die es werden wollten, konnten sich hier während der Spiele und auch danach bewirten lassen, in der Burg Schänke (seit 2008) und alles live!
Quelle: Frank
Aber bevor wir dort einkehren, besichtigen wir erst noch die Räumlichkeiten des Wohnturmes und des Palas.
Die erste Etage mit Empfangsraum, der heute für Hochzeiten genutzt wird. Die Bilder von dem historischen Balken in diesem Raum habe ich bereits oben eingestellt.
Quelle: Frank
Über alte Treppen wechseln wir die Etage.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Altes Fachwerk ist noch zu sehen, wenn auch überstrichen.
Quelle: Frank
Das Heimatmuseum gleicht einem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer. Aus alten Schulzeiten auf der Burg blieb dieser Storch übrig. Eine Apotheke gab es auch mal, die nach 18 Jahren aus den Räumen der ehemaligen Remise auszog.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Dauerausstellungen bereichern das Angebot heute. Erst im Mai wurden die neuen Ausstellungsräume mit dem Multimedialen Informations- und Begegnungszentrum eröffnet. Ein Besuch lohnt sich allemal.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Ein Friedland – „Kabinett“ ist auch hier zu finden, denn neben dem Friedland in Brandenburg gibt es noch sieben weitere, darunter noch zwei in Deutschland. Die veranstalteten Friedlandtreffen finden immer in einem anderen „Friedland“ statt. Tolle Idee!!
Quelle: Frank
Weiter geht die Führung in den ehemaligen „Rittersaal“ mit seinen massiven Kronleuchtern und den Wappen, ein roter Adler ist auch dabei, aus den 1930er Jahren.
Quelle: Frank
Quelle: Frank
Eins möchte ich noch erwähnen, und zwar die lustige Sage vom Friedländer Rasselbock!!
Die Sage und natürlich auch der „geweihte“ Rasselbock ist eine Erfindung des Kurt Knöfel.
Quelle: Frank
Ich kannte bisher auch nur die Sage von der Burgherrentochter, Siehe unten!!
Hier kurz die Sage um die spukende hübsche Burgherrentochter;
Zitat Anfang;
„Es wird erzählt, das eine sehr hübsche Tochter eines der ehemaligen Burgherren der Friedländer Burg, als Geist die Burg bis heute heimsuchen soll. Sie war nicht nur wunderschön, sondern auch sehr stolz und zudem das einzige Kind der Familie. Viele Ritter wollten ihr Herz erobern aber jeder wurde abgewiesen.
So vergingen die Jahre und immer noch war kein Erbe für die Burg gefunden. Als der Burgherr nun im Sterben lag, sprach er einen schrecklichen Fluch aus über seine Tochter, die ihm keinen Erben verschafft hatte. Die Tochter verschwand jedoch schon einige Tage vorher aus der Burg, da sie dem Druck nicht mehr standhielt. Seither wandert sie in Vollmondnächten ruhelos auf den Burgmauern umher,
auch im Schlossgang war sie oft zu sehen.
Sie schreitet auf vorbeikommende Männer zu und folgt ihnen schweigend. Jedem Mann, der sich in einer solchen Situation falsch verhält, dem springt die weiße Frau auf den Rücken und würgt ihn zu Tode.
Wie verhält man sich also, wenn einem diese weiße Frau begegnet?
- Auf keinen Fall darf man die Gestalt ansprechen.
- Vulgäre Ausdrücke und Schimpfwörter sind tabu.
- Man sollte nicht überreagieren und auch nicht versuchen nach der Erscheinung zu schlagen.
- Ruhig weiter geradeaus gehen.
- Auf keinem Fall anschauen oder sich nach ihr umsehen.
Hält man sich an diese Regeln, so kann man der Verfluchten entkommen.“
Zitat Ende;
Ich bin ihr mit großer Mühe entkommen, weil ich mich an die Regeln gehalten haben und unauffällig noch ein Bild der Hübschen gemacht;
Wer also mal in Brandenburg zu Besuch oder im Urlaub oder einfach nur hier ist, fahrt hin oder haltet auf der Durchreise einfach mal an, nehmt Euch die Zeit für einen Abstecher zu unseren Burgen, Schlössern, Guts- und Herrenhäusern. Sie werden es euch in aller Stille danken!
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Burgen- und Schlösserfreund frank
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Vorname: Brunhilde oder Bruni manchmal auch Bruno ;-) Herkunft: Düsseldorf
Tolle Fotos... Danke Ute und Frank...
Liebe Ute, lieber Frank...
da habt ihr ja wieder tolle Fotos und Berichte
eingestellt und obwohl ich kaum Zeit habe, bin
ich dann doch wieder einen Weile hier hängen
geblieben!!!
Frank, das Bild mit den Putten und dem *tollen*
Ofenrohr ist mir auch gleich aufgefallen...
Ebenso die *tolle* moderne Lampe an der schönen
Stuckdecke...
Manchmal frage ich mich, was sich die Leute dabei
so denken... wenn sie denn denken...
Auf jeden Fall ist es für mich immer wieder schön,
eure Beiträge hier zu sehen. Dankeschööööön!
Lieben Gruss von der Bruni
__________________ Errare humanum est - Oder => Irre sind auch Menschen!
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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Zu Gast beim Geheimen Kämmerer des Alten Fritz auf Schloss Zernikow
Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!
Da es leichter war, eine Audienz beim Geheimen (Leib-) Kämmerer des Königs, Michael Gabriel Fredersdorf (1708-1758), als beim König selbst zu bekommen, zog ich diese vor.
Übrigens kannten sich beide schon sehr lange. Sie lernten sich in Küstrin während der „Jugendhaft“ des Prinzen Friedrich kennen.
So führte mich also meine Reise nach Zernikow, in die ehemalige Grafschaft Ruppin. Heute heißt es Landkreis Oberhavel! Nicht weit entfernt von Friedrichs Rheinsberg.
Die Gemeinde Zernikow mit seinen früheren Ortsteilen Altglobsow, Buchholz und Burow ging 1998 durch Zusammenschluss mit Großwoltersdorf und Wolfsruh in die Gemeinde Großwoltersdorf auf, liegt im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und gehört zum Amt Gransee.
Zunächst lasst uns einen Blick auf den Gutshof werfen;
Ich wurde vom letzten Ritter, Hans Heinrich von Zernikow, begrüßt. Ein Ritter von (aus) ganz besonderem Holz!
Dann drehte ich mich um, und da stand es in voller Schönheit, das Gutshaus, das Herrenhaus oder einfach nur das Schloss!
Nur zum Vergleich! So sah es vor Beginn der Arbeiten aus.
Quelle: Internet
Ich ging zum Eingang und dort nahm mich der Geheime Kämmerer Michael Gabriel Fredersdorf
„persönlich“ in Empfang.
Und schon sind wir in der Eingangshalle;
Das Licht geht an im Gartensaal;
Zur Ausstellung geht es nach oben;
Saßen hier einst Friedrich und sein Kämmerer beim Tee? Sicher nicht!
Lasst uns einen Blick aus dem Fenster zum Verwalterhaus wagen. Dort gibt es ein Restaurant und auch Tee.
Die Restaurierung des Hauses ist noch nicht abgeschlossen, was auch diese beiden Bilder einer Seitenansicht und vom ehemaligen Park aus gesehen, zeigen.
Meine nächsten beiden Detailbilder lassen wissen, hier fehlt mehr als nur ein „Pott“ Farbe.
Bevor ich das Gutshaus verlasse und mich dem Gutshof zuwende, noch kurz zur Geschichte;
- 1362 urkundliche Ersterwähnung
- 14. Jh. bis Mitte 17. Jh. im Besitz der Familie von Zernikow, danach mehrere Besitzerwechsel
- 1737 Kronprinz Friedrich von Preußen, der spätere Friederich II. (Der Große), kauft das Gut
- 1740 schenkte Friedrich II. im Jahr seiner Krönung zum König das Gut seinem Geheimen Kämmerer
- 1745 bis 1750 ließ dieser Geheime M.G.Fredersdorf das noch heute stehende und zu besichtigende Herrenhaus erbauen
- Baupläne wurden vom Oberbaudirektor Christian Friedrich Feldmann, der Lehrer des bekannteren Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff war, erarbeitet
Bekannt ist übrigens auch der Zimmermann, der die Holzarbeiten z.B. im Treppenhaus schuf. Es war der aus Lindow stammende Johann Georg Lehmann.
- 1750 Heirat des M. G. Fredersdorf mit Caroline Maria Elisabeth Daum (1730-1810)
- nach dem frühen Tod Fredersdorfs 1758, er war immerhin 28 Jahre älter als seine Frau, kam Zernikow durch Heirat seiner Witwe 1760 an Hans Labes (1731- 1776), (sie war die Tochter des reichen Potsdamer Bankiers Daum)
Dieser Hans Labes wollte so gerne Hans von Labes heißen, was der König wohl mehrere Male ablehnte, bis er doch 1763 in den Freiherrenstand erhoben wurde. Er tat viel auf dem Gut, ließ den Park umgestalten mit Hecken und Alleen. Auch eine Wasserkunst und einen Tiergarten wurden angelegt.
- 1777 am Kirchhof entstand das Erbbegräbnis, das 1948 geplündert wurde, die Feldsteinkirche aus dem 13.Jh. wurde barock umgestaltet
- 1810 nach dem Tode der verwitweten Frau von Labes (früher Fredersdorf) erbte den Besitz die Grafen Schlitz-Görz
- schließlich wurde Karl Otto Ludwig von Arnim (1779-1861) neuer Eigentümer
- 1945 die Familie von Arnim wird enteignet
- Nutzung Wohnungen für Flüchtlinge, Gemeindebüro und so weiter
- ab 1995 laufen Restaurierungsmaßnahmen am Gutshaus, die noch nicht abgeschlossen sind
- 1999/2000 Restaurierung des Erbbegräbnisses
Der Gutshof. Mitten auf dem selbigen steht dieses selbstgemachte Hinweisschild.
Zur historischen 200 Jahre alten Maulbeerbaumallee fehlte dieses Mal leider die Zeit. Dafür war ich noch die 50 Meter bis zum Miniaturenpark. Dort standen viele Modelle von verschiedenen Objekten wie beispielsweise Schloss Meseberg und eben auch vom Gutshof Zernikow.
Man sollte zwar nicht immer zurückblicken, aber in diesem Fall tat ich es;
Links das Verwalterhaus, mittig das Schloss und rechts die Alte Schmiede, mein nächstes Ziel.
In der ehemaligen Brennerei gibt es heute „nur“ noch Ausstellungen. Ich finde ohne den markanten Schornstein, sieht das Gebäude wie ein Bahnhof aus.
Nun kehrte ich ins Verwalterhaus ein. Was soll ich sagen, die Wirtin war nett, das Essen lecker, die Getränke erfrischend und die gemütliche Gaststube und der Tresen luden zum verweilen ein.
Aber ich hatte noch mehr vor. Weiter ging es zu Fuß Richtung Dorfkirche. Dort kam ich zuerst zum Erbbegräbnis der Familie Fredersdorf.
Gut zu sehen die Initialen von Michael Gabriel Fredersdorf (MGF) und seiner Frau Caroline Maria Elisabeth Daum (CMED).
Hier nun einige Bilder der Kirche von außen. Von der zugemauerten Tür über den Turm und dessen Spitze mit den drei Jahreszahlen bis zum Grabstein des 1997 verstorbenen Achim von Arnim.
Zum Schluss noch einige Bilder vom Inneren, mit Kamin und die oben im Turm hängende Glocke.
Wie immer, wenn vorhanden, mache ich hier Werbung für ein Heft des Freundeskreises Schlösser und Gärten der Mark. Da steht vieles über Schloss und Kirche Zernikow drin.
Im Zusammenhang mit meinem Besuch auf Schloss Zernikow wurde mir ein Zeitungsartikel in die Hände „gespielt“, der schon im April 2001 veröffentlicht wurde. Kurz zum Inhalt.
Da geht es um einen Streit zwischen der letzten 1945 vertriebenen Gutsherrin Clara von Arnim, geb. von Hagens, und ihrem damaligen Knecht Walther Dietrich, der 1949 bis 1953 LPG-Vorsitzender und Verwalter von Gut Zernikow war. Es geht um die von ihr geschriebene Biografie „Der grüne Baum des Lebens“. Sie hätte viel in dem Buch beschönigt sagte Dietrich, auch die Behandlung der Zwangsarbeiter auf dem Gut war ein Streitthema.
Als der Artikel also 2001 erschien, war die adlige Dame bereits 92 und der Knecht 79 Jahre alt!
Um den Streit beizulegen, ist es wohl zu spät!?
So, ich hab diesmal von meinem Kurzurlaub nur einen Zufallsfund mitgebracht. Ich war auf der Suche nach Kranichen rund um die Sielmannstiftung Wanninchen und bin auf dieses Rittergut gestossen. Vor 3 Jahren kam ich da schon mal vorbei, damals hats aber in Strömen geregnet, an fotografieren war da nicht zu denken und die darauffolgenden Jahre hab ichs nicht mehr gefunden
Schade, man darf das gesamte Areal nicht betreten, überall stehen Verbotsschilder.
Rittergut Beesdau
Rittergut Beesdau
Ort: Straße der Einheit 47, 15926 Heideblick / Beesdau
Tel.:
Besichtigung: Nein, da Privatbesitz
Erhalten: Ja
Nutzung: Privat >Link< >Link< >Standort<
Beesdau -Kirche-
Ort: Straße der Einheit, 15926 Heideblick/Beesdau
Besichtigung: Ja
Erhalten: Ja
Nutzung: Kirche >Link< >Link< >Standort<
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Themenstarter
sehr seltsam.......
Zitat:
Original von Ute
Langsam aber sicher kennt man fast jedes Schloss in Brandenburg ;)
Wollen wir mal hoffen das ihr 2 beide uns noch viel zu zeigen habt
Zitat:
Original von Ute
So, ich hab diesmal von meinem Kurzurlaub nur einen Zufallsfund mitgebracht und bin auf dieses Rittergut gestossen.
Schade, man darf das gesamte Areal nicht betreten, überall stehen Verbotsschilder.
Und das hat dich wirklich abgeschreckt.......
Dann solltest du mal mit Svenhaase ne Tour machen, ich dachte immer schon ich wäre (frech)dreist, doch er übertrifft mich noch um Längen.......
__________________ Ich weiß, dass das was ich nicht weiß, das einzige ist was ich wirklich weiß
Jep, sowas schreckt mich tatsächlich ab.
Ne im Ernst, ich respektiere das, wenn die das net möchten, betret ich kein Grundstück. Zudem hatte ich eilig, war spät dran wegen der Kraniche. Die fliegen nur zur Abendzeit ein und ich hatte noch ein Stück Weg zurückzulegen. Trotz Navi verfahren.
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weit gefehlt Ute
Zitat:
Original von Ute
Langsam aber sicher kennt man fast jedes Schloss in Brandenburg ;)
liebe Grüße
Ute
Hallo Ute!!
Ich lebe schon 17 Jahre in Brandenburg und habe es nicht mal geschaft, die Hälfte aller hier im Land befindlichen Schlösser, Burgen und Gutshäuser zu besuchen. Und ein Besuch eines Objektes soll auch nicht heißen, das ich es kenne. Denn den Namen zu kennen heißt nicht das Objekt zu kennen. Wenn man dann vor einer Anlage steht und nicht hineinkommt, kann auch nicht von "kennen" im Sinne von "Kennen" die Rede sein!!
Es werden sicher nochmal und mehr Jahre ins Land ziehen, bis ich wirklich (fast) alle Objekte in Brandenburg besucht habe. Wir sprechen uns diesbezüglich bestimmt noch mal in einigen Jahren wieder!!
Hattest Du auf Deinem Kurzurlaub Zeit nach Muskau zu fahren?
Endlich habe ich erfahren, warum die Goldenen Löwen nicht mehr Gold sind! Da Du inzwischen weißt, das ich daraus wieder einen längeren Bericht mache, kann es noch etwas dauern.....
Grüße an Dich
__________________ Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
Ja Frank, ich war in Muskau und es ist toll geworden. Hast ja meine Bilder von 2008 gesehen. Ich war ganz begeistert aber an einem Tag schafft man das alles gar nicht.
Ich kann, wenn de magst ein oder 2 Bilder vom herbstlichen Muskau einstellen oder Du guckst mal da Schloss Muskau
Liebe Grüße
Ute
PS. nächstes Jahr kommt Altdöbern dran, dort ist auch fast alles renoviert. Letztes Jahr durfte man ja das Gelände net betreten und d.J. hat mir einfach die Zeit gefehlt.
Wie immer war ich in Branitz und meist auf der Jagd nach den Kranichen ;)
Ich musste das unbedingt mal gesehen haben und war begeistert. Ein Naturschauspiel um das ich Euch Brandenburger beneide :)
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Zitat:
Original von *Mr.Marple*
Wollen wir mal hoffen das ihr 2 beide uns noch viel zu zeigen habt
Das hoffe ich narürlich auch, denn es gibt noch genug zum zeigen.
Zitat:
Original von *Mr.Marple*
Zitat:
Original von Ute
Schade, man darf das gesamte Areal nicht betreten, überall stehen Verbotsschilder.
Und das hat dich wirklich abgeschreckt.......
Dann solltest du mal mit Svenhaase ne Tour machen, ich dachte immer schon ich wäre (frech)dreist, doch er übertrifft mich noch um Längen.......
Ich unterscheide die Verbotsschilder in zwei "Gruppen". Die eine ernstzunehmende "Gruppe" ist die die vor bissigen Hunden oder Einsturzgefahr warnt. Die andere "Gruppe" mit Verbotsschildern die vor Privatbesitz oder vor einer Baustelle (da bin ich zu Hause) warnen, werden von mir einfach ignoriert!
Ich habe beim ignorieren der "Einsturzgefahr" in meinem jugendlichen Leichtsinn damals vor einigen Jahren fast meine Karriere als Burgenfreund abrubt beendet. Seit dem bin auch ich etwas vorsichtiger geworden, denn die Burgen sollen noch lange was von mir haben.....
Seht Ihr das anders??
__________________ Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
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Vorname: Frank Herkunft: Mark Brandenburg
Ute ich habe mir gerade Deine Bilder vom herbstlichen Muskau angesehen. Wie immer ein Traum, ganz toll. Man m u s s halt mal dagewesen sein, sag ich doch.
Und Dein Ziel nächstes Jahr Altdöbern ist gut gewählt. Du hast sicher meinen Bericht darüber gelesen und die Bilder gesehen. Diese zeigen noch viel Arbeit. Die ganze Anlage wird nicht wieder zu erkennen sein. Lassen wir uns überraschen.
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Burgen- und Schlösserfreund frank
Danke
freut mich, dass Dir die Bilder gefallen haben. Auf Altdöbern freu ich mich schon, soll ja auch ein schöner Park dabei sein. Ein weiteres Schloss, das ich auf der Fahrt zur Sielmannstiftung entdeckt hab ist in Zinnitz, mal sehen und da ich nächstes Jahr wieder 4 Wochen in Brandenburg bin, wird sicher noch das eine oder andere dazu kommen :)